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AHO Aktuell - 12.12.2003

Die EU-Märkte für tierische Produkte im November


(ZMP) – Die Anbieter von Schlachtvieh mussten sich im Berichtsmonat häufig mit
geringeren Erlösen zufrieden geben. Vor allem Schlachtkühe und Schweine brachten
meist weniger als zuvor, Jungbullen im Mittel geringfügig mehr. Hähnchen- und
Putenfleisch ließ sich überwiegend zu stabilen Preisen vermarkten. Das Angebot an
Saisongeflügel machte dem Standardsortiment Konkurrenz. Am Eiermarkt normalisierte
sich das Angebot, es gab kaum noch Engpässe. Das Preisniveau des Vorjahres wurde
weiter klar übertroffen. Die Milchanlieferung erreichte ihren saisonalen
Tiefpunkt. Butter- und Käsemarkt entwickelten sich stabil. Milchpulver wurde zu
stabilen, teils festen Preisen gehandelt.

Rinderpreise entwickelten sich uneinheitlich

Schlachtrinder standen im November in der EU meist gut ausreichend zur Verfügung.
In Deutschland wurden knapp zehn Prozent und in Dänemark rund fünf Prozent mehr
Tiere geschlachtet als im Oktober. In Belgien lagen die Schlachtungen nur knapp
unter dem Vormonatsniveau. Die Notierungen für Schlachtkühe gaben EU-weit mehr
oder weniger deutlich nach. In Deutschland und Frankreich erzielten Anbieter von
O3-Kühen rund zehn Cent je Kilogramm Schlachtgewicht weniger als einen Monat
zuvor, in Italien und den Niederlanden rund fünf Cent weniger. Im EU-Mittel
brachten Kühe der Handelsklasse O3 im November 176 Euro je 100 Kilogramm
Schlachtgewicht, fast fünf Prozent weniger als im Oktober, aber drei Prozent mehr
als vor einem Jahr. Die Auszahlungspreise für Jungbullen entwickelten sich in den
meisten EU-Ländern fester. Mehr Geld als zuvor kosteten Schlachtbullen in den
Niederlanden, Frankreich, Italien, Dänemark, Irland und Großbritannien.
Preiseinbußen mussten dagegen die Erzeuger in Deutschland und Belgien hinnehmen.
Im EU-Durchschnitt lag der Auszahlungspreis für Jungbullen der Klasse R3 mit 264
Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht um gut einen Euro höher als im Oktober, aber
um 13 Euro niedriger als vor Jahresfrist.

Preisdruck für Schlachtschweine

Der Schlachtschweinemarkt war im November in den meisten Ländern der EU von einem
großen Lebendviehangebot und nachgebenden Preisen gekennzeichnet. In den
Niederlanden wurden fast fünf Prozent mehr Schweine geschlachtet als im Oktober,
in Dänemark gut vier Prozent und in Deutschland gut drei Prozent mehr. Lediglich
in Frankreich fielen die Schlachtungen etwas geringer aus. Aufgrund des großen
Angebotes gaben die Notierungen für Schlachtschweine in fast allen Ländern kräftig
nach. In Dänemark und Frankreich behaupteten sich die Auszahlungspreise lange auf
unverändertem Niveau, aber zum Monatsende gab es auch dort Preiseinbußen. In
Spanien befestigten sich zwar die Notierungen für Schlachtschweine im
Novemberverlauf, das Vormonatsniveau erreichten sie jedoch nicht. Im EU-Mittel lag
der Auszahlungspreis für Schweine der Standardqualität bei 123 Euro je 100
Kilogramm Schlachtgewicht. Damit fiel er um fast fünf Euro niedriger aus als im
Oktober und um fast vier Euro niedriger als zwölf Monate zuvor.

Ausreichendes Geflügelangebot

An den europäischen Hähnchenmärkten überwogen stabile Markteinschätzungen. Der
überwiegend stetigen Nachfrage stand im Schnitt ein bedarfsdeckendes Angebot
gegenüber. Nachdem die Produktion in den Niederlanden wieder angelaufen war,
drängte zumindest zeitweise vermehrt Ware in Nachbarländer und erhöhte das
EU-Gesamtangebot. Vorübergehend kam es dadurch zu Preisdruck. Gefrorene Ware stand
im Einzelhandel häufig in Konkurrenz mit Saisongeflügel. Die Erzeugerpreise
blieben meist unverändert; in Deutschland und Italien wurde der Oktoberwert jedoch
verfehlt. Die europäischen Putenmärkte tendierten im November ausgeglichen.
Brustfleisch war nicht mehr so knapp wie zuvor, das Angebot drängte aber nicht.
Die Preise blieben überwiegend auf dem erreichten Niveau.

Eiermarkt normalisierte sich

Der europäische Eiermarkt normalisierte sich. Mit dem Abklingen der saisonalen
Nachfragespitzen und dem allmählichen Ausgleich vorangegangener
Produktionseinbußen waren keine Engpässe mehr zu verzeichnen. Die jüngsten Zahlen
über die Kükeneinstallungen in den Niederlanden lassen weiterhin einen relativ
raschen Wiederaufbau der dortigen Bestände erwarten. Das Legehennenpotenzial für
die EU insgesamt erholt sich ebenfalls, bleibt zunächst aber noch unter
Vorjahresumfang. Anfang 2004 wird der Rückstand allerdings nur noch bei etwa 2,4
Prozent liegen. Die Eierpreise lagen im Novembermittel trotz zeitweiser
Abschwächung meist über Vormonatsniveau, das Vorjahresergebnis wurde weiterhin
klar übertroffen.

Milchanlieferung erreichte saisonalen Tiefpunkt

Die EU-Milchanlieferung erreichte im November ihren saisonalen Tiefpunkt und
steigt seitdem wieder. Die Nachfrage nach Butter innerhalb der Gemeinschaft war
rege, vor allem im Verarbeitungsbereich gab es Zuwächse. Nach Drittländern wurden
wie zuvor umfangreiche Mengen exportiert. Zügige Entnahmen aus der privaten
Lagerhaltung ergänzten das Butterangebot. Die Verkäufe an die Interventionsstellen
wurden weitgehend eingestellt. Die Butterpreise tendierten in den meisten Ländern
geringfügig schwächer. Der Käsemarkt entwickelte sich sehr stabil; Angebot und
Nachfrage standen in einem ausgeglichenen Verhältnis. Lediglich Hartkäse war
teilweise etwas knapp. Der rege Export nach Drittländern setzte sich fort. Die
Preise blieben überwiegend stabil, hier und da kam es zu leichten Anpassungen nach
oben. Das Angebot an Magermilchpulver war zuletzt begrenzt, nachdem es im Laufe
des November zu einer Reihe von Exportabschlüssen gekommen war. Für Ware aus der
frischen Produktion gab es eine leichte Preisbefestigung. Vollmilchpulver wurde
bei stabilen Preisen stetig nachgefragt. Weiter erholt haben sich die Preise für
Molkenpulver.


 



 

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