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AHO Aktuell - 04.12.2003

EU: Landwirte sollen bei Futtermittelskandalen zahlen


(lid)- Künftige BSE-, Dioxin- und andere Futtermittelskandale könnten für
Landwirte ein teures Nachspiel haben. Die EU-Kommission möchte in ihrem Vorschlag
zur Hygieneverordnung für Futtermittel, dass sich alle Produzenten von
Futtermitteln absichern und künftig Rückrufaktionen selbst finanzieren, berichtet
der österreichische Agrarpressedienst AIZ. Im Agrarausschuss des Europäischen
Parlaments (EP) regte sich am Dienstag in Brüssel Protest gegen diese Absichten
der Kommission. Landwirte seien selbst das Opfer von Futtermittelskandalen,
empörte sich Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, stellvertretender
Vorsitzender des Agrarausschuss. Schliesslich sei es die Industrie gewesen, die
schadhafte Fette verwendet habe oder, schlimmer noch, über das Tierfutter
Sondermüll entsorgen wollte. Dafür den geschädigten Landwirt zur Kasse zu bitten,
sei das allerletzte, meinte Graefe zu Baringdorf laut AIZ.

Hedwig Keppelhoff-Wiechert, Berichterstatterin für die von der Kommission
vorgeschlagenen Hygieneverordnung für Futtermittel, warnte ebenfalls vor
zusätzlichen Kosten für die Landwirtschaft. Keppelhoff-Wiechert stimme im
Grundsatz zwar mit EU-Verbraucherkommissar David Byrne darin überein, dass
Rückrufaktionen von schadhaften Futter- und Lebensmitteln nicht mehr mit
öffentlichen Mitteln finanziert werden dürfen. Sie erinnerte daran, dass der
Dioxinskandal den belgischen Staat viel Geld gekostet habe. Die Frage sei nur, wer
zukünftig für den Schaden aufkommen solle. Da rund die Hälfte des Getreides auf
den Höfen verfüttert werde, sei der Einbezug der Landwirte nicht von der Hand zu
weisen, meinte sie. Ansonsten sei die Kette vom Stall bis zur Ladentheke nicht
geschlossen und eventuelle Rückrufaktionen seien nicht sinnvoll zu gestalten.




 



 

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