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AHO Aktuell - 04.12.2003

Staatssekretär Müller: BSE weiter auf allen Ebenen bekämpfen


Bonn (aho) - Eine Vielzahl verschiedener, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen
beruhender Maßnahmen stellt derzeit den größtmöglichen Schutz für die
Verbraucherin/den Verbraucher vor BSE sicher. Dazu gehören das Verbot der
Tiermehlverfütterung, die Entfernung und Vernichtung von spezifiziertem
Risikomaterial aus der Nahrungsmittelkette und die Pflicht, alle Rinder über 24
Monate, die für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind auf BSE zu testen. So ein
Fazit des Arbeitskreises BSE, der heute unter Leitung von Alexander Müller,
Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, in Bonn zusammenkam. "Das Rind" so
Müller "ist durch diese Vielzahl an Schutzmaßnahmen umzingelt".
Eine Lockerung einzelner Regelungen, wie der Untersuchungsverpflichtung von Tieren
im Alter zwischen 24 und 30 Monaten, sei derzeit verfrüht, wie die jüngsten
BSE-Fälle in Japan mit Tieren im Alter von 21 und 23 Monaten zeigten, so der
Staatssekretär. Gesicherte Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung müssten auch
hier die Grundlage für den vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutz bilden.
Nur durch einen intensiven und kontinuierlichen Gedankenaustausch werde es auch in
Zukunft möglich sein, die größtmögliche Sicherheit für Verbraucherinnen und
Verbraucher zu gewährleisten und – wie die Zahlen der BSE-Fälle über die letzten
drei Jahre deutlich zeigten – die BSE erfolgreich zu bekämpfen.
Das Expertengespräch im Rahmen des Arbeitskreises BSE biete eine hervorragende
Gelegenheit, sich über die Fachgrenzen hinaus zum Themengebiet der transmissiblen
spongiformen Encephalopathien (TSE), zu denen auch BSE gehöre, auszutauschen, um
so neue Entwicklungen aus unterschiedlichen Perspektiven der Wissenschaft und
Forschung, Verbraucherschaft, Verwaltung und Politik zu diskutieren, so Müller.
Schwerpunkt der Diskussion seien aktuelle wissenschaftliche Arbeiten, z.B. der
TSE-Forschungsplattform oder die Pathogenesestudie der Bundesforschungsanstalt für
Viruserkrankungen der Tiere, BFAV (Insel Riems), gewesen. Ziel der in Art und
Umfang bisher einzigartigen Pathogenesestudie sei es, den Verlauf der Infektion
von der Erregeraufnahme bis zum Ausbruch der Krankheit zu erforschen und Proben
von sicher mit BSE infizierten, aber noch nicht klinisch erkrankten Tieren zu
gewinnen, so der Staatssekretär. Damit könnten laufend neue Erkenntnisse zur
Ausbreitung und Verteilung von Prionen im Rinderorganismus gewonnen werden. Diese
Erkenntnisse dienten unmittelbar dem gesundheitlichen Verbraucherschutz.
Der Arbeitskreis BSE wurde erstmals am 21.Dezember 2000 ins Leben gerufen. An dem
Expertengespräch nahmen neben Wissenschaftlern aus verschiedenen Einrichten des
Bundes, wie dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dem Robert-Koch-Insitut
(RKI) und der Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen der Tiere (BFAV), auch
Prof. Dr. Kretzschmar, Universität München, und Prof. Dr. Riesner, Universität
Düsseldorf, sowie Fachleute aus Ländern und Verbänden sowie Vertreterinnen und
Vertreter der im Bundestag vertretenen Fraktionen teil.

 



 

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