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AHO Aktuell - 02.12.2003

Katastrophale Preisentwicklung am Schlachtschweinemarkt


Damme (aho) - Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-Westdeutschland
e.V., Damme (ISN) zeigt sich besorgt über den massiven Preisverfall am
Schlachtschweinemarkt. ISN-Vositzender Franz Meyer zu Holte stellte fest, daß der
Landwirt bei einem aktuellen Preis von 1,12 EURO/kg Schlachtgewicht nur noch 96
EURO für ein Schlachtschwein erhalte.

"Die Nerven liegen blank", so der ISN-Vorsitzende weiter. Bei diesen Preisen
könnten die Mäster nicht einmal mehr die Ferkel- und Futterkosten bezahlen; denn
von dem Erlös müssten allein 50 EURO für das Futter und 49 EURO für das Ferkel
bezahlt werden. Die Mischfutterindustrie habe massive Futterpreiserhöhungen
angekündigt, die zum Jahreswechsel greifen würden. Energie-, Gebäude- und
sonstigen Kosten schlügen mit weiteren 28 EURO zu Buche. "Die Schweinhalter
bekommen Ihre Arbeit nicht bezahlt und verlieren außerdem zurzeit 37 EURO pro
Mastschwein", sagte Meyer zu Holte.
ISN-Geschäftsführer Detlef Breuer bezeichnete die wirtschaftliche Situation als
"äußerst ernst". "Einem Betrieb mit 1.000 Mastplätzen kann - wenn er zu diesen
Preisen weiter produziert - allein aus der Schweinehaltung ein jährlicher Verlust
von mehr als 90.000 EURO drohen". Da die Schweinehalter bereits seit zwei Jahren
keine kostendeckende Marge mehr erzielen könnten, gehe es mittlerweile für viele
Betriebe ums "nackte Überleben", so der ISN-Geschäftsführer.

Um in Deutschland unter den hohen Tierschutzbedingungen weiter Schweine halten zu
können, müsste im Umkehrschluss der Preis bei ca. 1,50 EURO je Kilogramm
Schlachtgewicht liegen. Berücksichtigen müsse man auch, stellte Breuer fest, daß
vom Basispreis zusätzlich zu den direkt zuordenbaren Produktionskosten
mittlerweile 0,10 EURO je Kilogramm für Vorkosten inklusive Beitrag zum
Absatzfonds, Maskenschlupf und Teilschäden abgezogen werden müssten. Diese
versteckten Kosten hätten sich im letzten Jahr fast verdoppelt.

 



 

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