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AHO Aktuell - 20.11.2003

Schafkrankheit Scrapie im Kreis Viersen


Viersen (aho) - Im Kreis Viersen (Nordrhein-Westfalen) ist ein Fall von Scrapie
aufgetreten. Das hat jetzt die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der
Tiere in Riems bestätigt. Die Krankheit, die auch Traberkrankheit genannt wird,
verursacht beim Schaf zentralnervöse Störungen. Anders als bei der Bovinen
Spongiformen Enzephalopathie (BSE) gilt die Krankheit für den Menschen nach
derzeitigem Wissensstand als nicht gefährlich.

Im Rahmen des sogenannten TSE-Monitorings werden alle verendeten Schafe ab einem
Alter von 12 Monaten auf TSE untersucht. TSE heißt „Transmissible Spongiforme
Enzephalopathie“. Es handelt sich dabei um degenerative Erkrankungen des zentralen
Nervensystems. Im Rahmen des Überwachungsprogramms werden Proben aus dem zentralen
Nervensystem entnommen und im Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt Krefeld
mittels Schnelltest untersucht. Nachdem dieser Schnelltest ein positives Ergebnis
zeigte, wurde von dort die Bundesforschungsanstalt auf der Ostsee-Insel
eingeschaltet.

Zum Bestand, aus dem das betroffene Tier stammte, machen die Kreisveterinäre mit
Rücksicht auf den Tierhalter keine Angaben.

Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland insgesamt 16 Fälle von Scrapie, eine
Erkrankung, die seit über 200 Jahren als Schafkrankheit bekannt und weltweit
verbreitet ist. Der Erreger, ein sogenanntes Prionprotein, wird beim Lammen
ausgeschieden und kann im Boden mehrere Jahre überleben. Die Krankheit kann somit
von Tier auf Tier und vom Muttertier auf das Lamm übertragen werden. Schafe und
Ziegen erkranken frühestens im Alter von zwölf Monaten, sie haben sich jedoch
schon viel früher angesteckt.
Da die Gefahr einer Verbreitung der Krankheit besteht, sind durch das Veterinäramt
Maßnahmen zu ergreifen, die sich auf den Gesamtbestand eines Betriebes erstrecken
und die Weiterverbreitung auf andere Bestände verhindern.

Nach den Worten des Leiters des Viersener Kreisveterinäramtes, Dr. Helmut
Theissen, sind im Kreis Viersen folgende Maßnahmen getroffen worden:
Der Hof ist seit dem 15. November, als der erste Verdacht auftauchte, gesperrt.
Das Veterinäramt lässt bei allen Tieren des Schafhalters Gewebeproben nehmen und
genetisch untersuchen, denn getötet werden müssen nur die Tiere, die nicht
resistent sind.
In den letzten Jahren wurde wissenschaftlich ermittelt, dass es eine genetisch
bedingte Resistenz bei einem Teil der Schafpopulation gegen den Erreger der
Scrapie gibt.
Bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann ein Zeitraum von bis zu einem
Monat vergehen. Weil sie spezialisiert sind, wird vom Kreisveterinäramt die
Universität Göttingen Gießen eingeschaltet.



 



 

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