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AHO Aktuell - 05.11.2003

Selen für trockenstehende Kühe: Höhere Selengehalte im Kolostrum


(aid) - Für Milchkühe werden 200 Mikrogramm Selen je kg Trockensubstanz
(T) der Gesamtration empfohlen. Während laktierende Kühe über Kraftfutter den
Hauptteil ihres Selenbedarfs decken können, erreichen trockengestellte Kühe, die
nur wirtschaftseigenes Futter erhalten, keine Bedarfsdeckung. Grassilage, Heu oder
Weidegras enthalten im Mittel 26, 22 bzw. 18 Mikrogramm Selen je kg T, Maissilage
nur etwa 10 Mikrogramm/kg T. Importiertes Kraftfutter aus Gebieten mit
selenreichen Böden kann dagegen zehnfach höhere Werte aufweisen. In der
Versuchsstation Hirschau der TU München erhielten trockenstehende Kühe vom 60. Tag
vor der Kalbung bis zur Kalbung täglich 2,4 mg Selen/je Kuh als Selennatrium. Bei
den Kontrolltieren ohne Selenzulage sank der Selengehalt im Blutplasma von 18
Mikrogramm/l Plasma (60 Tage vor Kalbung) auf unter 10 Mikrogramm bis 7 Tage vor
Kalbung. Die Selenzulage bewirkte dagegen einen Anstieg der Werte auf 36
Mikrogramm/l Plasma; dieser Wert fiel auch nach dem Kalben (ohne Selenzulage) nur
langsam ab und erreichte am 21. Tag nach der Kalbung noch 23 Mikrogramm. Bei den
Kontrolltieren war ein leichter Anstieg des Plasma-Selens erst nach der Kalbung
bzw. mit der Kraftfutterzufütterung zu erkennen. Durch Selenergänzung verdoppelte
sich nahezu der Selengehalt des Kolostrums, verglichen mit Kontrollkühen. Die
Selenwerte der Normalmilch 7 und 21 Tage nach Kalbung unterschieden sich dagegen
nicht sehr stark. Auch Milchmenge und Milchinhaltsstoffe schienen weitgehend
unbeeinflusst von der Selenzulage. Neben der Bestimmung des Plasma-Selengehalts
wurde auch die Glutathion-Peroxidase-Aktivität zur Bestimmung der
Selenversorgung herangezogen. Beide Verfahren bestätigten eine
ausreichende Selenversorgung jener Tiere, die bis zum Abkalben die Selenergänzung
erhalten hatten.

aid, Dr. Sigrid Baars

 



 

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