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AHO Aktuell - 19.10.2003

Tierarzneimittel für die Landwirtschaft unverzichtbar


Leverkusen / Hannover (aho) – Die neuen Anforderungen an die Lebensmittelerzeugung
und den Verbraucherschutz durch definierte Qualitäts- und Sicherheitsstandards
verlangen auch Veränderungen im Umgang mit Tierarzneimitteln. Das machte Christian
Behm, Leiter der Division Tiergesundheit bei der Bayer Vital GmbH, der deutschen
Vertriebsorganisation der Bayer HealthCare AG, vor Journalisten in Hannover
deutlich.

„Bayer HealthCare gehört mit einem Marktanteil von fast 11 Prozent zu den
führenden veterinärmedizinischen Unternehmen in Deutschland. Wir stellen uns den
Herausforderungen und werden mit unseren Arzneimitteln auch in Zukunft Trends
setzen. Bayer HealthCare leistet einen wichtigen Beitrag zur Qualität und
Sicherheit“, betonte Behm.

Die Veterinärmedizin befinde sich heute bereits auf einem sehr hohen Niveau und
unterliege im Übrigen den gleichen rechtlichen Bestimmungen wie Humanarzneimittel.
Für die Zukunft erwartet der Deutschland-Chef der Division Tiergesundheit aus den
Ernährungsgewohnheiten und Rahmenbedingungen keine nennenswerten Verschiebungen
für die Veterinärmedizin, jedoch betrachtet er mit Sorge die unterschiedlichen
Wettbewerbsbedingungen im Vergleich zu Asien, Lateinamerika und künftig auch den
neuen EU-Mitgliedsstaaten. Dort sei eine kostengünstigere Fleischproduktion
möglich.

Deutlicher Ausdruck der veränderten Entwicklung in Europa ist die Tatsache, dass
im Rahmen der Nachzulassung von Altprodukten im Jahre 2003 allein in Deutschland
750 Präparate einschließlich verschiedener Formulierungen vom Markt genommen
werden. Bayer HealthCare ist davon allerdings mit Produkten kaum betroffen.

Bereits in den vergangenen Jahren hat ein Trend zu größeren Tierbeständen und zur
Konzentration der Tierhaltung eingesetzt, der sich jetzt beschleunigt. „Das bleibt
nicht ohne Folgen für die Struktur des gesamten Sektors“, verdeutlichte Behm aus
den Erfahrungen im Markt. So würden sich zukünftig vermehrt Veterinärmediziner
zusammenschließen, um wirtschaftlich arbeiten zu können.

Bestätigt wurde Behm durch Dr. Erwin Sieverding, Partner einer der größten
deutschen Tierarztpraxen mit Sitz in Lohne (Kreis Vechta). Ende vergangenen Jahres
hatten die Fachtierärzte für Schweine und Geflügel den Neubau eines akkreditierten
Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungslabors (LVL GmbH) mit 20 Mitarbeitern
eröffnet. Sie unterstützen damit die Lebensmittelkontrolle und -hygiene als
neutraler Dienstleister. Erst die Diagnose, dann die Therapie – nach diesem Credo
ergänzen fachkundige Untersuchungen und begleitende Analysen die Erstdiagnosen im
Stall. Für die Landwirte lohnt sich der finanzielle Aufwand: „Mit einer richtigen
Diagnostik können wir Fehlentscheidungen reduzieren, gezielter behandeln, den
Arzneimitteleinsatz optimieren und wirtschaftliche Verluste für den Landwirt
reduzieren“, argumentiert Sieverding, LVL-Geschäftsführer und Fachtierarzt für
Geflügel.

„Tierarzneimittel sind für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel und
zur Existenzsicherung der Landwirtschaft unverzichtbar“, unterstrich Behm.
Besondere Verantwortung übernimmt Bayer HealthCare mit Blick auf mögliche
Antibiotika-Resistenzen. Das Unternehmen unterstützt den verantwortungsbewussten
Umgang mit Fluorochinolonen, die ausschließlich zur Therapie eingesetzt werden,
durch intensive Aufklärungsarbeit und Richtlinien. „Wir arbeiten auf deutscher und
europäischer Ebene firmenübergreifend aktiv am Resistenzmonitoring mit“, ergänzte
Behm.

Als Beispiel für einen neuen Trend präsentierte Ernst Brenner, Marketingleiter für
Tierarzneimittel bei Bayer Vital, das in diesem Jahr zugelassene einzigartige
Antikokzidiosemittel „Baycox® 5% orale Suspension“ zur Behandlung der weithin
unterschätzten und wirtschaftlich wichtigen Ferkelkokzidiose. Selbst die
Hygienemaßnahmen reichen meistens nicht aus, um die Ausbreitung des für die
Kokzidiose verantwortlichen Durchfall-Erregers Isospora suis zu vermeiden, wie
auch Untersuchungen in Dänemark beweisen. Dort sind 80 Prozent aller Bestände
infiziert. Brenner: „Die Behandlung der Ferkel ist eine vorsorgliche Maßnahme, um
eine weitere Ausdehnung der Krankheit und den möglichen Antibiotikaeinsatz bei
Folgeerkrankungen zu reduzieren.“

Bayer HealthCare ist eines der wenigen Unternehmen mit eigener Forschungs- und
Entwicklungsabteilung für Tierarzneimittel in Deutschland. Der Anteil der
Medikamente für Hobbytiere – also Hund, Katze und Pferd – ist weltweit bereits auf
50 Prozent des Gesamtgeschäftes angestiegen. Dennoch bleibt das Nutztiergeschäft
für das Unternehmen ein strategisch wichtiges Standbein. Zentraler
Logistikstandort ist die Kieler Pharma + Veterinär-Produkte GmbH, eine Bayer
HealthCare-Tochtergesellschaft mit rund 360 Mitarbeitern. Gut die Hälfte aller
weltweit verkauften Tierarzneimittel werden in Kiel hergestellt.

Die Bayer HealthCare AG, ein Teilkonzern der Bayer AG, gehört zu den weltweit
führenden innovativen Unternehmen in der Gesundheitsversorgung mit Arzneimitteln
und medizinischen Produkten und erzielt einen Umsatz von etwa 10 Milliarden Euro.
Das Unternehmen bündelt die Aktivitäten der Divisionen Animal Health, Biological
Products, Consumer Care, Diagnostics und Pharma. Weltweit sind mehr als 34.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Bayer HealthCare AG tätig. Sie
erforschen, entwickeln, produzieren und vertreiben innovative Produkte, um die
Gesundheit von Mensch und Tier weltweit zu verbessern. Die Produkte dienen der
Diagnose, der Vorsorge und der Behandlung von Krankheiten und leisten einen
Beitrag zu einer besseren Lebensqualität.

 



 

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