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AHO Aktuell - 06.10.2003

Mastitisrisiko >>offene Strichkanäle<<


(aho) - Bakteriell bedingte Euterentzündungen entstehen immer dann, wenn Erreger
durch den Strichkanal ins Euterinnere vordringen, sich dort ansiedeln und
vermehren können. Solche Bakterien kommen in allen Kuhställen vor. Es sind Erreger
aus erkrankten Eutern und von anderen Erkrankungen wie Gebärmutter-, Nieren-,
Haut- oder Klauenentzündungen. Selbst im normalen Rinderkot sind potentielle
Mastitiserreger vorhanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Keime ins Euter
eindringen können, ist um so grösser, je schlechter die Stall- und Tierhygiene
ist. Während der Zwischenmelkzeit und in der Trockenzeit sind es vor allem
verschmutzte, nasse Liegeflächen und schmutzige Einstreue, die der
Bakterienübertragungen förderlich sind.

Neuere Untersuchungen haben nachgewiesen, dass sich Strichkanäle nicht bei allen
Kühen mit einem natürlicherweise gebildeten Keratinpfropf verschließen. Die
Ursachen hierfür sind vielfältig und betreffen sowohl physiologische
(Muskelschwäche) als auch züchterische (kurze Striche, Leichtmelkbarkeit usw.)
Aspekte.

Verschiedene Studien belegen, daß jede 3. trockenstehende Kuh nach drei Wochen
noch offene Strichkanäle hat. Bei jeder 5. Kuh schließen sich die Strichkanäle in
den sechs Wochen Trockenstehzeit gar nicht. Dieser Effekt ist zudem von der
Milchleistung zum Zeitpunkt des Trockenstellens abhängig. Es wurde nachgewiesen,
dass der überwiegende Teil der Neuinfektionen in Eutervierteln erfolgt, die keinen
natürlichen Keratinpfropf ausgebildet haben..

Durch diese Eintrittspforte können jederzeit in der Umwelt der Tiere vorhandene
Bakterien leicht in die Euterviertel eindringen. Jüngste Untersuchungen haben
gezeigt, dass gerade im letzten Drittel der Trockenstehperiode vermehrt
Umweltkeime wie z.B. E. coli in das Euter eindringen und dann in den ersten Wochen
der neuen Laktation schwerste klinische Euterentzündungen verursachen können.

Weitere Informationen, Bilder und Grafiken zu diesem Thema finden Sie auf
den Internetseiten von AHO.


 



 

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