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AHO Aktuell - 23.09.2003

Eibennadeln: Schon geringe Mengen wirken tödlich


Euerdorf (aho) - Auf einer Weide im unterfränkischen Euerdorf bei Bad Kissingen
sind 17 Kühe vermutlich an einer Eibenvergiftung verendet. Die ersten Tiere aus
der rund 50 Kühe umfassenden Herde sind nach Angaben der Polizei vom Montag
bereits am Freitag verendet. Ein Gutachten des Landesamtes für Gesundheits- und
Lebensmittelsicherheit in Erlangen soll nun die genaue Todesursache klären.

Vor allem im Herbst kommt es immer wieder vor, dass nach dem Schnitt einer
Eibenhecke der Heckenschnitt auf Weideflächen geworfen wird, wo die weichen Nadeln
der Eibe von den Weidetieren begierig gefressen werden. Die Folgen sind fatal.
Bereits 100 bis 200 g Eibennadeln können ein Pferd umbringen, bei einem
ausgewachsenen Schwein wirken schon 75 g tödlich. Auch Rinder und Schafe werden
immer wieder Opfer der Unachtsamkeit von Gartenbesitzern.

Alle Teile der Eibe sind für Menschen und Tiere giftig, besonders hoch ist die
Giftkonzentration in älteren Nadeln. Der gefährlichste Giftstoff ist das Taxin B,
ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff, der zu Atemlähmung in Verbindung mit
Herzstillstand führt. Gelegentlich werden auch plötzliche Todesfälle beschrieben.
Die Therapiemöglichkeiten sind gering, da die Tiere meistens die tödliche Dosis an
Nadeln und Zweigen auf einmal fressen.

Die Eibe ist ein bis zu 15 m hoher immergrüner Nadelbau, der auch als Strauch
vorkommt. Aufgrund ihres attraktiven Aussehens wird die Eibe häufig in Gärten und
Vorgärten als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt. Charakteristisch für die Eibe
sind die Früchte. Der holzige, schwarzbraune Samen wird von einem fleischigen,
scharlachroten Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht und zwischen dem
dunklen Grün der Nadeln leuchtet.




 



 

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