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AHO Aktuell - 12.09.2003

Immer weniger Milchkühe


(ZMP) – In Deutschland wurden bei der Viehzählung Anfang Mai dieses Jahres noch
gut 4,36 Millionen Milchkühe gezählt, das entspricht einem Minus gegenüber dem
Vorjahr um 1,4 Prozent. Noch nie zuvor hat es hierzulande so wenig Milchkühe
gegeben. Der Rückgang der Milchkuhbestände setzte sich damit zwar fort, das Tempo
des Abbaus hat sich aber wieder verlangsamt. Im vorigen Jahr hatte die Abnahme
noch 2,6 Prozent betragen. Und auch im mehrjährigen Vergleich ist die diesjährige
Abnahmerate eher unterdurchschnittlich.
Etwas stärker als die Zahl der Milchkühe ist die der Kälber von unter sechs
Monaten geschrumpft; sie sank um 3,8 Prozent auf 2,12 Millionen Tiere. Dies könnte
auf Verschiebungen der Abkalbetermine hindeuten. Zusätzlich tragen aber auch die
rückläufigen Haltungen von Mutter- und Ammenkühen zur Verringerung der
Kälberbestände bei. Hiervon gab es bei der jüngsten Zählung im Mai diese Jahres
noch 667.000 Stück, das waren 4,4 Prozent weniger als zwölf Monate vorher.

Regional deutliche Unterschiede

In den alten Bundesländern gab es am Stichtag mit 3,52 Millionen Kühen 1,6 Prozent
weniger Tiere als vor einem Jahr, in den neuen Ländern sank der Bestand um 0,6
Prozent auf 842.000 Stück. Regional entwickelten sich die Milchkuhbestände sehr
unterschiedlich: Am stärksten wurden die Herden mit 4,4 Prozent in
Baden-Württemberg und mit 3,7 Prozent in Bayern, dem Bundesland mit den meisten
Kühen, reduziert. Auch nach dem deutlichen Rückgang in Bayern stehen dort noch gut
30 Prozent aller Milchkühe. Zugenommen haben die Bestände in Schleswig-Holstein,
Nordrhein-Westfalen, Sachsen und dem Saarland.

Anzahl der Betriebe schrumpfte weiter

Im vergangenen Zähljahr haben erneut viele Betriebe die Milchviehhaltung ganz
aufgegeben. Im Mai zählte man in Deutschland noch 121.100 Milchviehhalter, 5.000
oder 3,9 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. Anders als in früheren Jahren
waren an dem Rückgang gleichermaßen alte und neue Länder beteiligt. Wie bei den
Beständen sank auch die Zahl der Kuhhalter im letzten Jahr langsamer. Diese
Entwicklung mag in Anbetracht der sich durch die Reform der Gemeinsamen
Agrarmarktordnung für die Erzeuger verschlechternden Rahmenbedingungen und
sinkenden Erlösaussichten etwas überraschen. Nach Inkrafttreten der Luxemburger
Beschlüsse dürfte sich der Strukturwandel wieder beschleunigen.

Herden im Osten weiter gewachsen

Nach wie vor sind die Strukturen in Ost- und Westdeutschland sehr unterschiedlich:
Ein Betrieb in den neuen Ländern hält nach den jüngsten Ergebnissen im Mittel 163
Kühe, vier mehr als im Vorjahr. Das sind mehr als fünfmal so viele Tiere wie ein
Betrieb in den alten Bundesländern, der es im Mittel auf unverändert 30 Milchkühe
bringt. Der durchschnittliche Bestand in Deutschland insgesamt lag im Mai 2003 mit
36 Milchkühen um ein Tier höher als zuvor.


 



 

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