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AHO Aktuell - 17.08.2003

MKS-Forschung kehrt an ihren Ursprungsort zurück


Riems (aho) - Nach einjährigem Umbau wurde auf der Insel Riems das
Hochsicherheits-Isolierstallgebäude der Bundesforschungsanstalt für
Viruskrankheiten der Tiere (BFAV) wieder in Betrieb genommen. Die Umrüstung des
1990 fertig gestellten Gebäudes war notwendig geworden, um die
Sicherheitseinrichtungen für Arbeiten mit hochansteckenden Erregern – insbesondere
dem Virus der Maul- und Klauenseuche (MKS) – auf den neuesten Stand zu bringen.
Hierzu wurden die Lüftung erneuert, eine moderne Abwasser-Desinfektionsanlage
installiert sowie doppelte Hochleistungs-Schwebstofffilter eingebaut, die das
Austreten von Viren verhindern.

Die Sicherheitsvorschriften für das Arbeiten mit derart gefährlichen Erregern
schreiben vor, dass die Labor- und Stalleinheiten unter permanentem Unterdruck
betrieben werden müssen, um jegliches Entweichen von Erregern zu verhindern.
Personen, die diese Bereiche betreten, müssen sich komplett entkleiden und
gelangen dann durch eine Schleuse in den Infektionsbereich, wo Arbeitskleidung
angelegt wird. Beim Verlassen des Isolierteiles ist eine fünfminütige Zwangsdusche
obligatorisch. Material wird aus diesem Bereich nur nach Hitzebehandlung oder
chemischer Desinfektion ausgeschleust. Kein Versuchstier verlässt lebend diesen
Sicherheitsbereich, alle Tiere werden in der institutseigenen
Tierkörperbeseitigungsanlage unschädlich entsorgt.

„Nach diesen Umbauten kann an der BFAV auf der Insel Riems auch mit den
gefährlichsten Tierseuchenerregern gearbeitet werden, weil die
Versuchseinrichtungen an den internationalen Standard angepasst sind“, erklärte
der Präsident der Bundesforschungsanstalt, Professor Dr. Thomas C. Mettenleiter.
Damit seien die Voraussetzungen geschaffen, das nationale Referenzlabor für Maul-
und Klauenseuche, das bisher am Standort Tübingen angesiedelt war, auf die Insel
Riems zu verlagern. So gelangt die MKS-Forschung wieder an den Ort zurück, an dem
ihre Geschichte begann: Am 10. Oktober 1910 hatte der Entdecker des MKS-Virus,
Friedrich Loeffler, das weltweit erste Virusforschungsinstitut auf der Insel
gegründet.

 



 

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