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AHO Aktuell - 03.08.2003

Geflügelwirtschaft in den Niederlanden steht vor Veränderungen


(lid) – Nachdem in den Niederlanden die Geflügelpest überwunden ist, steht die
dortige Geflügelwirtschaft vor einschneidenden Veränderungen. Zu diesem Schluss
kommt die Universität in Wageningen in einem Untersuchungsbericht, der kürzlich
veröffentlicht worden ist. Die Forscher weisen in diesem darauf hin, dass rund 70
Prozent der niederländischen Geflügelproduktion exportiert werden. Die Niederlande
sei geografisch günstig gelegen mit 150 Millionen potentiellen Konsumenten. In
einem Umkreis von 500 Kilometer seien die grossen Zentren von Paris, London und
Berlin. Die dort lebenden Konsumenten hätten zunehmend spezifische Bedürfnisse
nach Qualität und hinsichtlich der Produktionsmethoden, seien aber nicht bereit,
dafür entsprechend mehr zu bezahlen. Um dieses Marktpotential ausschöpfen zu
können, schlagen die Forscher verschiedene Massnahmen vor, damit das Vertrauen in
die Geflügelproduktion nach der Geflügelpest wieder zurückgewonnen werden kann.
Der direkte und indirekte Kontakt der Geflügelbetriebe seien das grösste Risiko
für die Ausbreitung von Krankheiten. Dieses werde in den Niederlanden durch die
hohe Dichte der Betriebe verschärft. Daher müssten Regeln aufgestellt werden, um
dieses Risiko zu minimieren. Theoretisch sei ein Modell ideal, in welchem die
gesamte Produktionskette auf verschiedene Regionen konzentriert sei. So wären
Krankheiten besser kontrollierbar.

Ein weiteres Risiko orten die Forscher bei der Geflügelhaltung. Bei der
Freilandhaltung sei die Gefahr, dass sich das Geflügel über Wildtiere mit
Krankheiten anstecke grösser als bei der geschlossenen Haltung. Massnahmen im
Bereich tierfreundlicherer Geflügelhallen müssten daher gegen die erhöhten Risiken
bei der Freilandhaltung abgewogen werden. Gemäss den Autoren des Berichts müssten
bei diesen Diskussionen die Konsumenten und Tierschutzorganisationen einbezogen
werden.



 



 

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