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AHO Aktuell - 01.08.2003

Höhn: Tierseuchenpolitik in Europa muss kreativer werden

Ministerin fordert: Impfungen statt Massentötungen


Düsseldorf (agrar.de) - Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn hat sich erneut
für ein Umdenken in der EU-Tierseuchenpolitik ausgesprochen. Anlässlich eines
Besuchs im Duisburger Zoo, zu dem Elefantenkuh Daisy der Ministerin eine
Dankesurkunde für ihren Einsatz zur Impfung der Vögel im Zoo sowie seltener
Vogelarten während des Geflügelpestgeschehens in NRW überreichte, sprach sich Höhn
erneut für die Strategie 'impfen statt töten' aus.

Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn: 'Es kann nicht sein, dass während einer
Seuche Tausende, wenn nicht sogar Millionen gesunder Tiere vorsorglich getötet
werden, obwohl es wirksame Impfstoffe gibt. Dieses Verfahren ist aus ethischen
aber auch wirtschaftlichen Gründen mehr als fragwürdig und der Bevölkerung nicht
zu vermitteln. Hier muss die Tierseuchenpolitik in Europa kreativer werden und
mehr Rücksicht auf die Tiere nehmen. Durch Schutzimpfungen könnten wir auf einen
Teil solcher Tötungsaktionen verzichten sowie gezielt seltene Tierrassen schützen
und so zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Es war ein wichtiger Schritt in die
richtige Richtung, dass die EU Nordrhein-Westfalen im Mai eine Sondergenehmigung
erteilt hat, so dass wir im von der Geflügelpest gefährdeten Bereich gezielt
Zootiere und vom Aussterben bedrohte Geflügelrassen impfen konnten. Diesem Schritt
müssen aber weitere folgen.'

Nach dem Ausbruch der Geflügelpest im Kreis Viersen im Mai dieses Jahres
genehmigte die EU den Antrag NRWs auf Schutzimpfung von Zootieren sowie seltener
Haustierrassen. Darüber hinaus konnte das Verbraucherschutzministerium erreichen,
dass die geimpften Tiere auch an andere Zoos abgegeben werden können. Der
Austausch von Tieren ist gerade für Zoologische Gärten sehr wichtig, um die
Nachzucht zu gewährleisten.

Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium steht zudem in ständigem
Kontakt mit der EU, um sich für eine Wiedereinführung der Schutzimpfung
einzusetzen. Sollte die EU ihre Seuchenpolitik ändern, könnten in Zukunft bei
Seuchen wie der Maul- und Klauenseuche, der Schweine- und der Geflügelpest durch
gezielte Impfaktionen eine große Zahl von Tieren vor den Tötungsmaßnahmen bewahrt
werden.

 



 

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