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AHO Aktuell - 04.07.2003

Tierschutz für Schweine : SPD sucht vernünftigen Kompromiss


(ZDS) - In einem Gastkommentar für die Zeitschrift "Das Landvolk" Nr. 13
vom 01.07.2003 äußert sich der Tierschutzbeauftragte der
SPD-Bundestagsfraktion Dr. W. Priesmeier, Tierarzt aus Niedersachsen, zur
aktuellen Diskussion um den Tierschutzstandard für die Schweinehaltung. Er
spricht sich dafür aus, einen vernünftigen Kompromiss zu finden, der sowohl
den Ansprüchen des Tierschutzes als auch den Vorstellungen der Praxis
gerecht wird. Da die Praxis sich hinsichtlich des Platzangebotes für die
Mastschweine bereits über den EU-Standard hinaus entwickelt habe, werde eine
1 : 1 - Umsetzung des z.T. veralteten EU-Rechtes genauso abgelehnt wie die
"auf frommen Wunschvorstellungen beruhenden Vorschläge aus dem
Bundesministerium". Letzter hieße, den deutschen Schweinehaltern die
Existenzgrundlage zu entziehen und die Augen vor der europäischen
Wettbewerbssituation zu verschließen; das gelte insbesondere mit Blick auf
die bevorstehende Osterweiterung.
Den Streit um den Platzbedarf der Schweine betrachtet Priesmeier in weiten
Teilen als akademisch; die Diskussion konzentriere sich im Wesentlichen auf
die Frage nach dem Platzbedarf von Mastschweinen zum Zeitpunkt der Endmast.
Sowohl davor als auch danach stehe i.d.R. genügend Platz zur Verfügung, weil
die Tiere entweder kleiner seien oder bereits erste Schweine zur Schlachtung
aus den Buchten herausgenommen würden.
Als tragbaren Kompromiss nennt der SPD-Tierschutzbeauftragte eine Erhöhung
des Flächenangebotes um etwa 20 % über den bisherigen EU-Standard von 0,65
qm hinaus. Hierdurch könne erreicht werden, dass innerhalb des
Bundesgebietes wieder Rechtsgleichheit besteht, ohne denjenigen Ländern in
den Rücken zu fallen, die bereits weitergehende Regelungen getroffen haben.


 



 

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