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AHO Aktuell - 13.06.2003

Kreis Soest: Todesfall nicht auf Q-Fieber zurückzuführen


Soest (aho) - Nicht bestätigt hat sich der Verdacht, dass es in Zusammenhang mit
der Q-Fieber-Epidemie im Mai einen Todesfall gegeben haben könnte. In den Gewebe-
und Blutproben des 82-jährigen Bewohners eines Bad Sassendorfer Altenheims, der am
25. Mai an einer Lungenentzündung gestorben war, wurde das Bakterium Coxiella
burnetti, das die so genannte Schafzüchterkrankheit auslöst, nicht nachgewiesen.
Das teilt das Gesundheitsamt des Kreises Soest mit.

Bislang seien dem Gesundheitsamt 120 Q-Fieber-Verdachtsfälle gemeldet worden, gibt
Amtsärztin Dr. Almira Tigges einen Überblick. Für 22 Erkrankte lägen dem Kreis
mittlerweile gesicherte Laborwerte für die Diagnose Q-Fieber vor. In
diesen Fällen sei im Blut ein so hoher Anteil an Antikörpern gegen den Erreger
festgestellt worden, dass in Verbindung mit den aufgetretenen Symptomen von einer
Infektion auszugehen sei. Nach den Erkenntnissen der Amtsärztin wurden seit
Pfingsten keine neuen Verdachtsfälle in heimische Krankenhäuser eingeliefert.

Unterdessen hat beim Kreis Soest eine intensive Aufarbeitung des
Infektionsgeschehens begonnen. Dazu hatte das Gesundheitsamt beim Berliner
Robert-Koch-Institut (RKI) und bei der Münsteraner Niederlassung des
Landesinstituts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (LOEGD) Unterstützung
angefordert. Beide Stellen entsandten jeweils drei Mitarbeiter, die in dieser
Woche vor Ort recherchierten. Dr. Udo Buchholz aus der RKI-Abteilung für
Infektionsepidemiologie und Dr. Jürgen Rissland, Leiter des LOEGD-Dezernats
Grundsatzfragen der Hygiene und Infektiologie, sprachen heute bei einer
Abschlussbesprechung den Verantwortlichen ein Lob aus. Das Gesundheitsamt und die
Krankenhäuser hätten ungewöhnlich früh reagiert und die richtigen Maßnahmen
getroffen.
"Wir wollen aus unserer Erkenntnissen Nutzen für präventive Empfehlungen ziehen",
erläuterten Rissland und Buchholz. Vor diesem Hintergrund begrüßten sie die
Initiative des Kreis-Veterinärdienstes, die Schafherden im Kreis Soest auf den
Q-Fieber-Erreger zu untersuchen. Amtstierarzt Dr. Wilfried Hopp kündigte an, dass
Ergebnisse im Laufe der kommenden Woche zu erwarten seien. Die Schafe des
Landwirtschaftszentrums Haus Düsse würden komplett, zunächst weitere fünf
Schafherden stichprobenartig untersucht.

RKI und LOEGD werden jetzt von Berlin und Münster aus mit Hilfe von Telefonaten
und Fragebogen ihre Recherchen fortsetzen und in den kommenden vier Wochen eine
Fallkontrollstudie verfassen. Das Ergebnis soll Ende Juli vorgestellt werden.

 



 

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