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AHO Aktuell - 13.06.2003

Registrierung von Landwirten verbessert nicht die Futtermittelsicherheit


Bonn (aho) - Um die Sicherheit von Futter- und Lebensmitteln sowie deren
Rückverfolgbarkeit auf europäischer Ebene zu verbessern, plant die EU-Kommission,
sämtliche Rohstofflieferanten und Futterhersteller, also auch die Landwirte, zu
registrieren. Zusätzlich sind strengere Hy-gienevorschriften für alle Bereiche der
Branche vorgesehen.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt grundsätzlich alle sinnvollen
Bestrebungen, die Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln über die einzelnen
Stufen der Produktionskette hinweg zu verstärken. Im vorliegenden Vorschlag sieht
er jedoch keinen sinnvollen Ansatz. Der erforderliche Aufwand von Seiten der
Landwirte als auch von Seiten der Behörden stehe in keinem Verhältnis zum
möglichen Nutzen. Eine zusätzliche Registrierung aller landwirtschaftlichen
Betriebe habe keinen Einfluss auf die Beschaffenheit der erzeugten Futtermittel
und verbessere nicht die Rückverfolgbarkeit einzelner Produktionseinheiten
innerhalb der Lebensmittelkette. Die Landwirtschaft produziere nach den Regeln der
"guten fachlichen Praxis" und komme schon heute den Ansprüchen einer qualitativ
hochwertigen Produktion von Futter- und Lebensmitteln nach.

Über den gesetzlichen Rahmen hinaus hat die Wirtschaft zusätzlich Maßnahmen
etabliert, bei denen sich alle Beteiligten von der Futtermittelherstellung bis zum
Handel für die Sicherung der Unbedenklichkeit der Produkte einsetzen.
Beispielsweise bindet das QS-System nach dem Ansatz "vom Erzeuger zum Verbraucher"
bereits die Primärproduktion in ein Qualitätsmanagement bei der Herstellung von
Lebensmitteln ein.

Nahezu alle von Futtermitteln ausgehenden Gefährdungen hatten zuletzt eindeutig
nicht ihren Ursprung in der Primärproduktion, sondern in weiteren Be- und
Verarbeitungsstufen. Sollen Vorschriften zur Verbesserung der Futtermittelqualität
wirklich zielführend sein, müssen sie dort ansetzen, wo mögliche Risiken bestehen.
Deshalb plädiert der Deutsche Bauernverband in Bezug auf den Verordnungsvorschlag
entschieden dafür, eine Überreglementierung der Landwirtschaft zu vermeiden.

Sollen wirklich Fortschritte bei der Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln
erreicht werden, müssen die in der Gemeinschaft geltenden Standards auch beim
Import von Futtermitteln aus Nichtmitgliedstaaten gelten. Entsprechende Prüfungen
müssen die Einhaltung dieser Standards gewährleisten.

 



 

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