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AHO Aktuell - 12.06.2003

Bayerische Studie weist Antibiotika-Spuren im Trinkwasser nach


München (aho) - Im Auftrag des Bayerischen Gesundheitsministeriums haben
Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) mit einer
hochempfindlichen Analysemethode erstmals Spuren des Antibiotikums Sulfamethoxazol
(SMZ) im Trinkwasser nachgewiesen. Bayern hatte als erstes Bundesland vorsorglich
eine systematische und breit angelegte Studie über das mögliche Vorkommen von
Antibiotika im Trinkwasser veranlasst, um insbesondere auch Erkenntnisse über
mögliche Wege von Arzneimittelrückständen in die Umwelt, z. B. über
Abwässer,
zu gewinnen. Das Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und
Toxikologie der Medizinischen Fakultät und das Institut für Pharmakologie,
Toxikologie und Pharmazie der Tierärztlichen Fakultät legten dazu kürzlich erste
Befunde vor.
Die Wissenschaftler hatten Wasserproben aus 51 bayerischen
Trinkwasserversorgungsanlagen untersucht. Dabei waren in sechs Fällen Spuren von
SMZ nachgewiesen worden. Die Werte lagen nur knapp über der Bestimmungsgrenze der
hochempfindlichen Analysengeräte.
Eine Gesundheitsgefährdung durch das SMZ im Trinkwasser schließen die
Wissenschaftler der LMU aus. „Die gefundenen Gehalte betragen nur etwa ein
Millionstel der für eine therapeutische Wirkung notwendigen Konzentrationen“, so
der Leiter des Forschungsprojektes, Harald Mückter. SMZ wird in Deutschland seit
rund 40 Jahren als Medikament eingesetzt und ist seit den 60er Jahren zur
Behandlung von Infektionskrankheiten zugelassen.
Als eine erste Konsequenz der Studie wird das Bayerische Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit bei seinen regelmäßigen Untersuchungen verstärkt auf
Arzneimittel im Trinkwasser achten. Prof. Dr. Volker Hingst, Leiter des LGL: „Auch
wenn Gesundheitsgefährdungen nicht zu befürchten sind, gehören Substanzen wie SMZ
nicht ins Trinkwasser. Deshalb sollen Strategien entwickelt werden, wie ein
Eintrag verhindert werden kann.“

 



 

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