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AHO Aktuell - 06.06.2003

Milchviehhaltung in Deutschland +++ Strukturwandel etwas verlangsamt


(ZMP) – Für expansionswillige Milcherzeugerbetriebe entstehen infolge des
Milchquotensystems beim Erwerb zusätzlicher Referenzmengen Kosten, die den
strukturellen Wandel in Deutschland zwar erschweren, aber keineswegs verhindern.
Überwiegend ist der Erwerb zusätzlicher Quoten hierzulande seit 2000 nur noch über
die regional tätigen Milchquotenbörsen möglich. Vor Einführung der Börsen in
Deutschland hatte noch ein reger Quotenhandel stattgefunden. Danach hat sich der
strukturelle Wandel zunächst verlangsamt; inzwischen hat er aber wieder
zugenommen, wie die steigenden Umsätze von Referenzmengen bei den Börsenterminen
im Herbst 2002 und im Frühjahr 2003 zeigen.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr in Deutschland noch 129.000 Betriebe mit
Milchvieh, rund 2.000 weniger als im Jahr zuvor. 1990 waren es bundesweit noch
275.000 Betriebe gewesen. Die Zahl der Milchkühe belief sich im November 2002 auf
4,373 Millionen, das waren gut 100.000 Tiere weniger als im Jahr zuvor und fast
zwei Millionen Milchkühe weniger als 1990. Der durchschnittliche Bestand je
Milchkuhhaltung belief sich 2002 wie 2001 auf 34 Tiere; damit hat sich diese Zahl
seit 1990 aber verdoppelt.
Über die strukturelle Entwicklung liegen präzise Daten lediglich für das Jahr 2001
vor. Damals wurden in den alten Bundesländern immerhin noch ein knappes Drittel
der Kühe in Beständen mit weniger als 30 Milchkühen und 61 Prozent in Betrieben
mit weniger als 50 Tieren gehalten. In 38 Prozent der Bestände gab es 50 bis 100
Milchkühe, aber lediglich ein Prozent der Milchbauern verfügte über mehr als 100
Milchkühe. Der durchschnittliche Bestand je Betrieb lag in Westdeutschland zuletzt
bei 29 Tieren.
In den neuen Bundesländern ist die Situation ganz anders: Hier werden lediglich 13
Prozent der Tiere in Beständen unter 100 Stück und ein knappes Drittel in
Beständen unter 200 Kühen gehalten. Mehr als die Hälfte steht jedoch in Betrieben
mit mehr als 300 Kühen; darunter befinden sich auch viele mit mehr als 1.000
Milchkühen. Im Mittel aller ostdeutschen Betriebe standen 157 Milchkühe in den
Ställen.


 



 

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