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AHO Aktuell - 21.05.2003

Arzneimittel aus Krankenhausabwasser entfernen


(idw) - Wie man effektiv und umweltschonend medikamentenbelastetes
Krankenhausabwasser reinigt, stellt das Duisburger Institut für Energie-
und Umwelttechnik gemeinsam mit dem Oberhausener Fraunhofer-Institut
UMSICHT jetzt auf der ACHEMA vor, der Fachmesse für Chemische
Technik, Umweltschutz und Biotechnologie in Frankfurt/M.

Das Problem ist seit langem bekannt: im Abwasser von Kliniken, in denen
zum Beispiel chemotherapiert wird, konzentrieren sich erbgutschädigende
und umweltbelastende Medikamentenrückstände. Einige dieser
biologisch nicht abbaubaren Substanzen sind auch nach der
Kläranlagenbehandlung in Konzentrationen nachweisbar, die
mit Pflanzenschutzmitteln vergleichbar sind. Die Hinweise verdichten sich,
dass dies auch der Grund dafür ist, dass Antibiotika nicht
mehr so wirksam sind und Fische immer mehr verweiblichen.

Wirksamkeit liegt bei mindestens 90 Prozent

Effektive und kostengünstige Abhilfe verspricht nun ein neues Verfahren,
das auf der zur Zeit laufenden ACHEMA vorgestellt wird. Die ersten
Laborversuche haben gezeigt, dass mit dem erweiterten
Oxidationsverfahren die Belastung von Kliniktoilettenabwässern schnell
und zuverlässig zu mindestens 90 Prozent abgebaut werden kann.

Projektleiterin Dr. Thekla Kiffmeyer: "Mich freut natürlich, dass wir
das Verfahren so erfolgreich vorantreiben konnten, damit unsere Flüsse
demnächst wieder sauberer werden können. Denn wir müssen immer
bedenken, je mehr Stoffe wir hier eintragen, desto weniger schlagen
künftig die Medikamente beim Menschen an."

Gefördert wurde das Projekt („Entwicklung eines Verfahrens zur
oxidativen Behandlung von Krankenhausabwasser-Teilströmen -
insbesondere zur Eliminierung von Zytostatika im Abwasser“) von der
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von
Guericke".

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, 21.05.2003

 



 

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