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AHO Aktuell - 16.05.2003

Kaiserschnitt: Nur jede zweite Kuh wird wieder tragend


Zürich (aho) - Bei der Abwägung, ob bei einer Kuh aufgrund einer Geburtsstörung
ein Kaiserschnitt durchgeführt werden soll, spielen die weiteren
Nutzungsaussichten eine zentrale Rolle. In einer retrospektiven Studie haben
Veterinärmediziner von der Klinik für Fortpflanzungsmedizin der Universität Zürich
mögliche Einflussfaktoren auf die Fruchtbarkeitsaussichten nach einem
Kaiserschnitt untersucht. In den Jahren 1998, 1999 und im ersten Halbjahr 2000
wurde bei 207 Kühe ein Kaiserschnitt durchgeführt. 68 Prozent der wiederbelegten
Tiere, bei denen ein lebendes Kalb entwickelt wurde, wurden erneut tragend. War
das Kalb bereits tot, wurden nur noch 46 Prozent erneut trächtig. Somit waren
insgesamt 59 Prozent der wiederbelegten Kühe erneut tragend. 2.5 Prozent von
diesen abortierten. Auch das Auftreten einer Nachgeburtsverhaltung (Retentio
secundinarum) oder einer Gebärmutterentzündung (Endometritis)
hatte einen Einfluss auf die spätere Fruchtbarkeit, da nur 30 Prozent der Kühe,
die an einer Gebärmutterentzündung erkrankten, wieder tragend wurden. Die
Endometritis-Erkrankungsrate war doppelt so hoch, wenn ein totes Kalb entwickelt
wurde, als nach der Entwicklung eines lebenden Kalbes.

D. Gschwind, M. Hässig, U. Bleul
Retrospektive Studie der Fruchtbarkeitsaussichten bei Kühen nach Sectio caesarea
Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Seite 161 - 167, Band 145, 2003, Heft 4



 



 

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