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AHO Aktuell - 15.05.2003

Geflügelpest: Auch kleinste Auffälligkeiten melden


Kreis Soest (kso) - "Nicht nur bei Todesfällen, sondern auch bei kleinsten
Auffälligkeiten sollten sie sich schnellstens bei uns melden." Diesen
eindringlichen Appell formulierte Dr. Wilfried Hopp, Chef des Veterinärdienstes
des Kreises Soest, als er jetzt im Sitzungssaal des Kreishauses 40 Halter von
großen Geflügelbeständen über die Geflügelpest und gegen die Seuche zu ergreifende
Vorsichtsmaßnahmen informierte. Es gelte, Lehren aus dem bestätigten Fall im Kreis
Viersen zu ziehen, betonte Dr. Hopp.

Die Geflügelpest sei eine besonders schwer verlaufende Form der Aviären Influenza
oder Vogelgrippe. Sie könne alle Geflügelarten befallen, am schwersten erkrankten
Hühner und Puten. Die anzeigepflichtige Krankheit verlaufe sehr rasant mit
deutlichen Krankheitszeichen und führe innerhalb weniger Tage zum Tod der Tiere.

Die Geflügelpest sei sehr ansteckend. Entsprechend umfassend müssten die
vorbeugenden Maßnahmen ausfallen, so Dr. Hopp. Der Virus werde von den Tieren mit
allen Körperausscheidungen ausgeschieden. Die Ansteckung von Geflügel erfolge
durch direkten Kontakt mit kranken Tieren oder deren Ausscheidungen, aber auch
durch Kontakt mit infiziertem Material wie Dung, Transportkisten, Eierkartons,
Gerätschaften oder Fahrzeugen. Bei starker Staubentwicklung sei auch eine
indirekte Ansteckung über die Luft möglich. Häufig verschleppe der Mensch mit
seiner Stallkleidung oder dem Schuhwerk den Erreger. Auch Wildvögel könnten sich
anstecken und den Erreger weitertragen, ohne unbedingt selbst zu erkranken.

Dr. Hopp empfahl dringend alle seuchenvorbeugenden Maßnahmen. Strikt einzuhalten
seien regelmäßige Reinigung und Desinfektion, Wechsel der Kleidung und Schuhe bei
Betreten des Stalls, kein Austausch von Geräten zwischen verschiedenen
Geflügelhaltungen und Minimierung des Personen- und Fahrzeugverkehrs. Alle
Kontakte zu erkranktem Geflügel sowie zu Menschen, Geräten und Fahrzeugen, die
damit in Berührung gekommen sind, seien zu vermeiden.

Ein direkter Übergang eines aviären Influenzavirus auf den Menschen und Auslösung
einer Allgemeinerkrankung sei zwar ein sehr seltenes Ereignis und bisher nur in
wenigen Fällen vorgekommen. Trotzdem sei eine Vorbeugung auch im Hinblick auf den
Todesfall eines niederländischen Tierarztes im Zusammenhang mit der Geflügelpest
sinnvoll, betonte Dr. Hopp. So sei eine Grippeimpfung zu empfehlen.


 



 

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