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AHO Aktuell - 13.05.2003

DBV und ZDG betonen Bedeutung konsequenter Seuchenprävention


Berlin / Bonn (aho) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Zentralverband der
Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) sind trotz des ersten bestätigten
Geflügelpestfalls in Deutschland zuversichtlich, dass es Dank der konsequenten
Vorgehensweise und der hygienischen Vorbeugemaßnahmen gelingen wird, den
Seuchenherd im Keim zu ersticken. "Unsere Betriebe sind seit dem Ausbruch der
Geflügelpest in den Niederlanden in höchstem Maße sensibilisiert und betreiben
seitdem eine systematische Seuchenprävention auf Basis der Empfehlungen des
Verbandes", stellte ZDG-Präsident Gerd Wagner fest. Zu den präventiven Maßnahmen
zählten unter anderem eine Absperrung der Betriebe sowie eine strikte Beschränkung
des Personenverkehrs.

ZDG und DBV betonen, dass Tierseuchen unabhängig von den Haltungsformen auftreten
können. Der modernen Geflügelhaltung sei es vielmehr durch den hohen
Hygienestandard und dem guten Management in den landwirtschaftlichen
Familienbetrieben gelungen, die Seuchenzüge vergangener Jahrzehnte zu unterbinden.

DBV-Präsident Gerd Sonnleitner bekräftigte in der gemeinsamen Erklärung nochmals
die Notwendigkeit, grundsätzlich die Impfung bei Tierseuchen zu ermöglichen.
"Hierzu ist es notwendig, dass es anschließend zu keinen langwierigen
Handelsbeschränkungen kommt und die betroffene Wirtschaft nicht weiter bestraft
und wirtschaftlich geschädigt wird." Für die Einführung einer Impfstrategie wegen
der Geflügelpest sei die Forschung jedoch noch nicht so weit wie zum Beispiel bei
MKS und Schweinepest. Deshalb sei eine Impfung auch wegen des bisher einzigen
Seuchenfalls in Deutschland zurzeit noch nicht aktuell.

Anders sei die Situation in Italien, den Niederlanden und Belgien, wo mit einem
gezielten Impfkonzept der Wiederaufbau der Geflügelbestände begleitet wird,
vorausgesetzt, zuverlässige Grenzkontrollen verhindern die Einfuhr von
Lebendgeflügel und Bruteiern aus diesen Ländern nach Deutschland.
Veterinärexperten weisen auf die Vermischung von Feldvirus und Impfvirus hin, so
dass damit eine Unterscheidung zwischen geimpften und kranken Tieren nicht mehr
möglich sei. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner bekräftigte, dass in diesem Bereich
ein vordringlicher Forschungsbedarf besteht und ermunterte die Bundesregierung
dazu Forschungsgelder bereit zu stellen.

Bislang hat die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere einen
einzigen Fall von Geflügelpest im Kreis Viersen am Niederrhein bestätigt. Seit
diesem Fall sind keine neuen Verdachtsmomente für eine etwaige Ausbreitung der
Krankheit hinzugekommen.

Eine Gefährdung von Menschen durch den Verzehr von Geflügelprodukten besteht nach
Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums nicht. Das Ministerium teilte mit,
dass der Erreger der Geflügelpest über die Ernährung keinen Einfluss auf die
menschliche Gesundheit habe. DBV und ZDG erinnern daran, dass durch die amtliche
Untersuchung der Tiere im Stall sichergestellt ist, dass nur gesunde Tiere
überhaupt zur Schlachtung gelangen.

DBV und ZDG arbeiten eng mit allen Akteuren auf Landesebene in Nordrhein-Westfalen
und auf der Bundesebene zusammen, um eine Ausbreitung der klassischen Geflügelpest
in Deutschland zu verhindern. Beide Verbände nehmen auch an der Sitzung des
Nationalen Krisenstabes beim Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin teil.
Wagner betonte dort die gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und
Veterinärämtern.





 



 

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