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AHO Aktuell - 09.05.2003

Allgemeine Informationen zur Klassischen Geflügelpest


Die Klassische Geflügelpest (fowl plague, avian influenza) wird durch
hochvirulente Virusstämme der Familie Orthomyxoviridae, Gattung Influenzavirus,
Typ A (IAV)

mit einem intravenösen Pathogenitätsindex (IVPI) in 6 Wochen alten Hühnern von
> 1,2 oder durch Virusstämme der Subtypen H5 und H7 des IAV, bei denen die
molekularbiologische Untersuchung eine Häufung basischer Aminosäuren an der
Spaltstelle des Hämagglutinins aufzeigt, hervorgerufen.

Charakterisiert werden sie aufgrund zweier Oberflächenproteine, dem Hämagglutinin
(H) mit 15 und der Neuraminidase (N) mit 9 Subtypen. Ein häufiger Wechsel von
Erbinformationen untereinander ermöglicht somit alle Kombinationen von H- und N-
Subtypen. Die bisher nachgewiesenen Erreger der Klassischen Geflügelpest gehören
zu den Hämagglutinin Subtypen H5 und H7.

Klinik:

Infektionen führen zu schweren Allgemeinerkrankungen bei Hühnern und anderen
Geflügelarten (Puten, Wildvögel). Die Inkubationszeit beträgt wenige Stunden bis 3
Tage.

Die Virusausscheidung beginnt bereits vor dem Auftreten erster klinischen
Erscheinungen. Die Erreger werden mit dem Sekret des Nasen- Rachenraumes und dem
Kot ausgeschieden.

Eintrittspforte ist der Nasen- Rachenraum, sowie die Lidbindehäute, ebenso ist
eine orale Infektion möglich.

Klinische Symptome sind Mattigkeit, Schläfrigkeit, Apathie, Freß- und
Bewegungsunlust, Atemnot und Durchfall. Die Mortalität kann bis zu 100 % betragen
je nach Erregertyp. Im klinischen Verlauf ist sie der Newcastle Disease (ND) sehr
ähnlich.

Die Krankheit wird durch engen, direkten Tierkontakt oder durch Tröpfcheninfektion
über sehr kurze Distanzen übertragen, weswegen sie sich in Intensivtierhaltungen
rasch ausbreitet. Weitere Übertragungsmöglichkeiten sind Personenverkehr,
Schlachtkisten, Verpackungsmaterial, Schlachtkörper und Schlachtabfälle von
Geflügel. Auch die Übertragung durch Zugvögel ist möglich.

Die Tenazität des Erregers ist gering (behülltes Virus). Es ist empfindlich gegen
Hitze, Trockenheit, extreme pH-Werte und Desinfektionsmittel. Organisches Material
(Nasensekret, Kot) stabilisiert das Virus. Das Überleben in der Außenwelt ist
abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit. (Flüssigmist 105 Tage, Kot 30 bis 35
Tage bei 4° C, 7 Tage bei 20° C)

Pathologisch - anatomisch zeigen sich Blutungen im Kehlkopfbereich, in der
Luftröhre, Speiseröhre und im Drüsenmagen. In schweren Fällen kommt es zu
ausgeprägten Entzündungen in diesen Systemen.

Bekämpfungsmaßnahmen:

Anzeigepflicht !! Einfuhrbeschränkung, Einfuhrverbot; RL 92/40/EWG vom 19. Mai
1992 Verordnung zum Schutz gegen Geflügelpest und Newcastle Krankheit vom 21.
Dezember 1994

Eine Impfung ist wegen der vielen verschiedenen Stämme und der Wandlungsfähigkeit
des Erregers nur schwer möglich und nach Geflügelpest-VO verboten.


 



 

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