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AHO Aktuell - 30.04.2003

Alternative Futtermittel: Positive Nebenwirkungen beachten


(aid) - Bei der Bewertung von Futtermitteln sollten auch deren positive
Nebenwirkungen beachtet werden. Von einer Vielzahl möglicher Futtermittel
wie beispielsweise Nebenprodukten aus der Lebensmittelherstellung aber auch
grundfutterartigen hofeigenen Futtermitteln sind nur begrenzte
Futtereigenschaften bekannt. In der Schweizer Zeitschrift "Agrarforschung"
wurde über unkonventionelle Fütterungsversuche an Mastlämmern und -rindern
mit Raps-, Sonnenblumen- oder Leinsaat in geschroteter Form berichtet. Die
Rationen enthielten 3 % Fett und wurden verglichen mit ölsaatfreien
Futtermischungen. Raps- und Leinsaat wirkten sich nicht signifikant
nachteilig auf Wachstum, Schlachtkörper und Fleischqualität aus, während die
Sonnenblumensaat, die sich als besonders faserreiche Charge erwies,
Verdaulichkeit und Futterverwertung signifikant verminderte. Bei Raps- und
Sonnenblumensaat erhöhte sich aber im subkutanen Fett die
Widerstandsfähigkeit gegen Ranzigwerden und der Vitamin E Gehalt des
Nieren-Beckenhöhlenfetts; außerdem stieg bei Sonnenblumensaat der Anteil der
konjugierten Linolsäuren. Eine Reduktion der Methanemissionen war bei allen
Ölsaaten zu erkennen, bei Sonnenblumen war sie signifikant. Der Einfluss
nahrungsfaserreicher Futtermittel wurde anhand von Beimischungen von 5, 14
bzw. 22 % Zuckerrüben-Trockenschnitzel zu Rationen für wachsende Schweine
untersucht. Trockenschnitzel senkten den Cholesteringehalt im Bauchspeck um
4, 6 bzw. 10 %. Wegen verminderter Mastleistung wurden jedoch 22 %
Trockenschnitzel als zu hoch erachtet. Mit steigendem Trockenschnitzelanteil
reduzierte sich außerdem der Anteil des Ammoniak-Stickstoffs am
Gesamt-Stickstoff im Hofdünger nach einwöchiger Lagerung. Die bekannt
günstige Wirkung von eiweißreduzierter Fütterung auf die Stickstoff-Emission
kann zusätzlich durch verstärkten Einsatz nahrungsfaserreicher Futtermittel
erhöht werden.

aid, Dr. Sigrid Baars

 



 

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