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AHO Aktuell - 29.04.2003

Geflügelpest: Byrne besucht Krisenzentrum in den Niederlanden


Brüssel / Stroe (aho) - EU-Kommissar David Byrne ist am Montag den 28.April mit
dem niederländischen Agrarminister Veerman und dem niederländischen Staatssekretär
für Gesundheit Ross-van Dorp an einem der Krisenzentren zusammengetroffen, die
die Niederlande zur Bekämpfung des Geflügelpestausbruchs in Stroe eingerichtet
haben. Der für Gesundheit und Verbraucherschutz in der Europäischen Union
zuständige Byrne hat auch an einem Rundtischgespräch mit betroffenen Landwirten
und Regional- und Ortsvertretern in Barneveld teilgenommen.
Nach der Besichtigung des Krisenzentrums sagte Byrne: „Bei der Bekämpfung des
Geflügelpestausbruchs wird ein umfassendes fachkompetentes Konzept eingesetzt. Der
Minister und seine Mitarbeiter setzen alles daran, die Erkrankung in den Griff zu
bekommen. Alle Beteiligten müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um diese
Anstrengungen zu unterstützen und Vorsorge gegen die weitere Ausbreitung des Virus
zu treffen. Mir wird versichert, dass durch die bisher getroffenen Maßnahmen die
Zahl der neu betroffenen oder potenziell betroffenen Betriebe rückläufig ist, und
ich hoffe, dass der Seuche erfolgreich Einhalt geboten werden kann. Ich hoffe
außerdem, dass die uneingeschränkte Einhaltung der rigorosen Gegenmaßnahmen zu
einer möglichst baldigen Wiederaufnahme der Handelsaktivitäten führt. Die
Industrie hat unbestreitbar einen schweren Schlag erlitten, und es ist wichtig,
dass sie sich so bald wie möglich davon erholt.“
Weiter sagte er, „ich bedaure, dieses Krisenzentrum jetzt zum zweiten Mal besuchen
zu müssen. Erst 2001 war in den Niederlanden die Maul- und Klauenseuche
ausgebrochen. Seinerzeit hat die Europäische Kommission die niederländische
Regierung bei ihren Maßnahmen unterstützt und die betroffenen Betriebe für den
Verlust ihrer Tiere teilweise entschädigt. Wir werden das jetzt wieder tun, doch
kann die EU natürlich nur einen Teil der Schlussabrechnung übernehmen.“
Über den Veterinärfonds trägt die Kommission rund 50 % des Kostenaufwands der
Mitgliedstaaten für die Tötung und Beseitigung des Geflügels in infizierten und
möglicherweise infizierten Betrieben. Sie übernimmt auch einige andere Kosten,
etwa das Reinigen und Desinfizieren der Hühnerfarmen.
Nach den derzeit vorliegenden Zahlen dürften sich die Kosten für die EU auf
mindestens 70 Mio. € belaufen.

Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit

Kommissar Byrne sprach sein tiefes Bedauern zum Tod des niederländischen
Tierarztes Jan Bosch aus und drückte dessen Angehörigen über die niederländische
Regierung sein Mitgefühl aus. „Dennoch ist nach derzeitigen wissenschaftlichen
Erkenntnissen davon auszugehen, dass zur Zeit vom Erreger der Geflügelpest in den
Niederlanden keine Gefahr für die Allgemeinbevölkerung ausgeht.“
Abschließend betonte er, dass die Europäische Kommission die niederländischen und
belgischen Behörden bei ihren Maßnahmen auch weiterhin unterstützt. „Die
Kommission hat mit Unterstützung der Sachverständigen aus den anderen
Mitgliedstaaten der EU insgesamt 13 Beschlüsse für Sondermaßnahmen zur wirksamen
Kontrolle und Ausrottung der Seuchen in den Niederlanden und Belgien gefasst. Die
Mitgliedstaaten einschließlich der Beitrittsländer werden auf einem Treffen am 6.
Mai die weitere Entwicklung diskutieren.
Auf allgemeinerer Ebene laufen seit einiger Zeit Maßnahmen – Überwachung,
wissenschaftliche Beratung und Forschung –, die in absehbarer Zeit zur
Überarbeitung der EU-Vorschriften zur Bekämpfung der Geflügelpest beitragen
werden.“


 



 

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