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AHO Aktuell - 25.04.2003

Experte: Geflügelpest kann für Menschen tödlich sein


Köln (ots) - Die Geflügelpest ist für den Menschen gefährlicher
als bisher angenommen. "Das Virus überträgt sich vor allem durch den
Kot der infizierten Tiere, aber auch durch die Luft", sagte Dr. Ortwin
Adams, vom Institut für Virologie, von der Universität Düsseldorf
im RTL Frühmagazin Punkt 6. Weil auch Wildvögel die Seuche
übertragen, lässt sie sich kaum eindämmen. "Auch der Mensch kommt als
Überträger des Virus in Frage", sagte der Virologe Professor Herbert
Pfister, Direktor des Virologischen Instituts Köln, im RTL-Interview.
Die Ansteckung erfolge hier durch Tröpfcheninfektion.

In den Niederlanden starb ein Tierarzt an den Folgen einer
Geflügelpest-Infektion. Inzwischen hat sich offenbar auch seine Frau
angesteckt. Das Geflügepestvirus H7N7 hatte sich in seiner Lunge
ausgebreitet, obwohl er nur kurz erkrankte Tiere behandelt hatte. Ein
schwerer Krankheitsverlauf mit Lungenentzündung ist nach Ansicht der
Experten zwar die Ausnahme, kann aber nie ausgeschlossen werden.
Häufiger löst das Virus eine Bindehautentzündung aus. Sie ist zwar
heilbar, es können aber Schäden an der Hornhaut zurückbleiben. Auch
Fieber und Husten sind Anzeichen dieser Virusinfektion. Wer bereits
mit einem anderen Erreger infiziert ist, ist nach Ansicht der
Experten besonders gefährdet. Ein geschwächtes Immunsystem, wie das
von Kindern und alten Menschen, sei anfälliger für das Virus. Weil
Laien nicht feststellen können, ob es sich um eine normale Erkältung,
oder aber um eine gefährliche Virusinfektion handelt, sollten
Betroffene auf jeden Fall zum Arzt gehen. Nach Professor Pfister ist
es auch möglich, dass sich das Virus so verändert hat, dass es für
Menschen gefährlicher ist, als bislang bekannt. Beispielsweise hatte
1997 eine Vogelgrippe in Asien sechs Menschen das Leben gekostet.

Die Produktion eines Impfstoffes gegen die neue Form dauerer
mehrere Wochen. Der Verzehr von gekochtem oder gebratenem
Geflügelfleisch sei laut Professor Pfister ungefährlich. Das Virus
sei unschädlich, genau wie bei gekochten Eiern. Doch ein rohes Ei
könne durchaus infiziert sein. Eine Behandlung sollte nach ersten
Krankheitsanzeichen sofort durch die Einnahme von Grippe-
Medikamenten beginnen.

Originaltext: RTL

 



 

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