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AHO Aktuell - 15.04.2003

Geflügelpest: Bärbel Höhn fordert angemessene Regelungen für Impfungen


Düsseldorf (aho) - Der Bund/Länder-Krisenstab hat es auf seiner gestrigen Sitzung
in Bonn den Antrag von Nordrhein-Westfalen abgelehnt, gefährdete Zootiere
vorsorglich gegen die in den Niederlanden grassierende Klassische Geflügelpest zu
impfen. Das teilte heute das Agrarministerium in Düsseldorf mit. Der
Tierpark in Aachen
wollte seine Tiere vorsorglich impfen. Als Gründe für
die Ablehnung wurden die gravierenden wirtschaftlichen Folgen für die gesamte
Bundesrepublik Deutschland durch ein dann drohendes Exportverbot durch die
Europäische Kommission genannt und mangelnde Erfahrungen mit diesem Impfstoff, der
bisher laut Aussagen der Experten nur bei Hühnern und Puten geprüft worden sei.

"Ich finde es nicht akzeptabel, dass die Europäische Kommission eine Impfung bei
Zootieren nicht zulässt," erklärte Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn dazu
heute. "Es ist vollkommen unangemessen, in einem solchen Fall mit einem
Exportverbot für die gesamte Geflügelwirtschaft eines Landes zu drohen. Der zur
Verfügung stehende Impfstoff ist ein inaktiver, d.h. er kann die Zootiere schützen
und anderes Geflügel in der näheren und weiteren Umgebung nicht anstecken. Es wird
Zeit, dass unsere Vorschläge für neue Impfstrategien bei Tierseuchen, die seit
zwei Jahren in Brüssel auf dem Tisch verschiedener Ausschüsse liegen, endlich in
die Praxis umgesetzt und die Lehren aus den Erfahrungen mit der Maul- und
Klauenseuche gezogen werden."

Nachdem heute auf niederländischer Seite ein neuer Verdachtsfall auf Geflügelpest
in Neer bekannt wurde, liegt auch ein Gebiet der Gemeinde Brüggen im Kreis Viersen
innerhalb der Zehn-Kilometer-Pufferzone rund um den niederländischen Betrieb.
Innerhalb dieses Gebietes gelten ab sofort u.a. ein absolutes Transportverbot und
zudem Auflagen für Desinfektionen. Übers Wochenende lag bereits ein Teilgebiet der
Gemeinde Waldfeucht im Kreis Heinsberg innerhalb des Drei-Kilometer-Sperrbezirks
rund um mehrere niederländische Geflügelhöfe in Koningsbosch, auf denen die
Geflügelpest nachgewiesen worden war. Auf deutscher Seite wurden daraufhin bisher
rund 3.600 Geflügel auf zwei Betrieben und bei 95 Hobbyhaltern vorsorglich
getötet, um ein mögliches Übergreifen auf deutsches Gebiet zu verhindern. Auch
hier gilt innerhalb der noch bestehenden Zehn-Kilometer-Pufferzone ein absolutes
Transportverbot.


 



 

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