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AHO Aktuell - 13.04.2003

Syngenta: Aussaat des Fusarien-resistenten Weizens nicht möglich


Maintal/Friemar (aho) – Da Greenpeace-Aktivisten am vergangenen Dienstag durch das
Aussähen von Bio-Weizen den Versuchsacker in Friemar (Thüringen) unbrauchbar
machten, hat der Schweizer Saatgut-Konzern Syngenta einen geplanten
Freisetzungsversuch mit gentechnisch-verändertem Fusarien-resistenten Weizen
abgebrochen. Nach Aussage des Unternehmens ist der Versuch dort nicht mehr
möglich, da die erforderliche Reinheit des Pflanzenbestandes nicht erreicht werden
kann. Das Projekt wird nach Angaben des Unternehmens im Ausland weiter geführt.

Syngenta begrüßte die Genehmigung des Freisetzungsversuches für ihren gentechnisch
veränderten, pilzresistenten Weizen. Diese Entscheidung fällte das
Robert-Koch-Institut (RKI) im Einvernehmen mit weiteren Bundesbehörden
auf der Grundlage der umfassenden wissenschaftlichen Bewertung.

Fusarien sind gefürchtete „Feldpilze“, die auf dem Acker Mais und Weizen befallen.
Die Pilze produzieren das sogenannte Zearalenon, ein hochpotentes „Mycotoxin
“ (Gift), welches bei Schweinen durch seine Östrogen-ähnliche Hormonwirkung über
das Futter dramatische Krankheitsbilder auslöst.


Neugeborene Saugferkel leiden durch die Einwirkung des Giftes im Mutterleib und
die Muttermilch unter blutigen Scheidenschwellungen, Grätschen der Hinterbeine und
einer erhöhten Sterblichkeit in der ersten Lebenswoche.

Bei Sauen sind dies Scham und Gesäugeschwellung, Scheiden- und Enddarmvorfall,
Eierstockszysten, Gewichts- und Größenzunahme der Gebärmutter, Dauerbrunst,
Scheinträchtigkeit, abnormale BrunstiIntervalle und eine Zyklusblockade

Ähnlich belastend ist das Krankheitsbild bei Mastschweinen. Sie leiden unter
Aggressivität und Verhaltensstörungen; oft zeigen sie ein brunstähnliches
Verhalten, ohne das die Tiere tatsächlich geschlechtsreif sind.

Eber zeigen eine Schwellung der Zitzenleiste und der Vorhaut, Verweiblichung,
Deckunlust und Spermaqualitätsmängel.

Bei Rindern, in deren Pansen eine zumindest teilweise Entgiftung von Mycotoxinen
stattfinden kann, wurde eine Verschlechterung des Gesundheitsstatus der Kühe und
der Vitalität der Kälber beobachtet. Bei den Milchkühen wurden ein instabiler
Zellgehalt der Milch, eine höhere Mastitishäufigkeit (vermehrt Euterentündungen),
Durchfälle, Festliegen nach der Geburt und Klauenkrankheiten dokumentiert.

Da Fachleute bei Fusarientoxinen einen Zusammenhang mit dem Cervikalkarzinom
(bösartige Krebserkrankung der Gebärmutter) bei Frauen herstellen, sollten
Fusarien und deren Toxine weitestgehend aus der Nahrungskette eliminiert werden.

 



 

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