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AHO Aktuell - 09.04.2003

Die 4-Säulen-Strategie bei der BSE-Bekämpfung hat sich bewährt


Dossenheim (aho) - "Die Weiterentwicklung und Optimierung des vorbeugenden
Verbraucherschutzes ist für alle Beteiligten in der Produktion, Verarbeitung und
Vermarktung von Rindfleisch eine zentrale Aufgabe." Dies sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele
MdL, am Mittwoch (9. April) bei der Tagung "Sicherheit von Rindfleisch" in
Dossenheim (Rhein-Neckar-Kreis). Es sei bereits ein sehr hohes Sicherheitsniveau
in diesem Bereich erreicht, das durch weitere Forschungen gefestigt und ausgebaut
werden müsse.

"Die ständige Verbesserung dieser Sicherheit liegt allen Beteiligten am Herzen,
den Verbrauchern, Medizinern, Tierärzten, Wissenschaftlern, der Vieh- und
Fleischwirtschaft und nicht zuletzt mir als Verbraucherschutzminister", so
Stächele. Gemeinsam mit dem Moderator der Tagung, dem Staatsrat für Lebens- und
Gesundheitsschutz, Professor Dr. Konrad Beyreuther, werde man sich weiterhin
vehement für die Optimierung der BSE-Vorsorge im Land einsetzen, betonte
Verbraucherschutzminister Stächele. Die baden-württembergische Strategie der
BSE-Bekämpfung basiere auf vier Säulen. Zunächst sei das Verfütterungsverbot von
Tiermehl eine der zentralen Schutzmaßnahmen. Die Verfütterung von Tiermehl ist
EU-weit verboten. Seit 2. Dezember 2000 ist in Deutschland auch das Verfüttern von
tierischen Fetten verboten. Daneben sei der vorgeschriebene BSE-Test für alle über
24 Monate alten Schlachtrinder in Deutschland eine zweite wichtige Maßnahme, die
auch deutlich über die Anforderungen der EU mit Tests ab einem Alter der
Schlachttiere von 30 Monaten hinausgingen. Die Entfernung von "spezifiziertem
Risikomaterial" (SRM), wie zum Beispiel das Rückenmark und Gehirn, bei der
Schlachtung sei die dritte und möglicherweise wichtigste Säule der
Vorsorgemaßnahmen. Und viertens leiste die sorgfältige Beobachtung der Tiere durch
Landwirt und Tierarzt einen wichtigen Beitrag zur frühzeitigen Erkennung von BSE.



"Neueste Forschungsergebnisse sowie Erfahrungen aus der Praxis von Metzgern zeigen
uns Wege auf, wie wir das Risiko BSE noch weiter minimieren können", betonte
Minister Stächele. Dennoch werde man die wissenschaftliche und politische
Diskussion zunächst weiter führen müssen. Beispielsweise könne durch den Verzicht
auf das Spalten der Wirbelsäule noch mehr Sicherheit zur Vermeidung der
Verschleppung des sogenannten Risikomaterials erreicht werden. "Es lohnt sich,
Alternativmethoden zu diskutieren und damit zu einer weiteren Verbesserung der
Schlachttechnik zu kommen", so Stächele. Ein weiteres Thema der Tagung seien
verschiedene Betäubungstechniken, die das Risiko einer Verschleppung von SRM
vermindern könnten. Die "Stumpfe Schuss-Schlag-Betäubung" oder die
"Elektrobetäubung" könnten Alternativen zur herkömmlichen Bolzenschuss-Methode
darstellen. Ebenso bieten die Zerlegetechnik sowie die Methoden der SRM-Entfernung
interessante Ansatzpunkte zur weiteren Verbesserung des BSE-Schutzes. Weitere
Forschung und Entwicklung hin zur Praxisreife sei jedoch noch nötig.

In Baden-Württemberg wurden bisher mehr als eine Million BSE-Tests bei Rindern
durchgeführt. Rund 200.000 dieser BSE-Tests entfallen auf freiwillige
Untersuchungen von Rindern unter 24 Monate. Seit Beginn der Untersuchungen sind in
Baden-Württemberg insgesamt 23 BSE-Fälle festgestellt worden.








 



 

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