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AHO Aktuell - 24.03.2003

EU will Wissenschaftler stärker fördern


Brüssel/Berlin (aho) - Bestimmte Indikatoren zeigen, dass Wissenschaftler in
der europäischen Öffentlichkeit ein schlechtes Image besitzen. Kein Wunder
also, dass immer mehr in Europa ausgebildete Forscher der EU den Rücken
kehren und in die USA auswandern, um dort zu arbeiten. Die Kommission will
diesem Trend entgegenwirken und hat für die Bereiche Ausbildung, Mobilität
und Karriereentwicklung von Wissenschaftlern Maßnahmen in Höhe von 1,58 Mrd.
Euro beschlossen. Die Summe wird dem sechsten Forschungsrahmenprogramm
2002-2006 entnommen und bindet fast 10 Prozent des Gesamthaushalts.

"Immer mehr in Europa ausgebildete Wissenschafter gehen in die Vereinigten
Staaten und bleiben letztlich dort. Diese empfindlichen Verluste an
Humanressourcen sind auch Verluste für die europäische Forschung", umreißt
Forschungskommissar Philippe Busquin das Problem. "Dieser Trend zeigt die
mangelnde Attraktivität und gesellschaftliche Anerkennung, unter denen der
Beruf des Wissenschaftlers in Europa leidet. Für Erreichung der Ziele, die
sich die Union für dieses Jahrzehnt gesetzt hat, sind eine Aufwertung dieses
Berufs und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Forschung
unverzichtbar. Der Europäische Forschungsraum kann nur entstehen, wenn er
zugleich ein Raum für die europäischen Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen ist".

Auf dem Europäischen Rat von Barcelona wurde im März 2002 das Ziel
formuliert, die europäischen Forschungsinvestitionen auf 3% des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu steigern. Dazu benötigt die EU rund 500.000
zusätzliche Wissenschaftler. In der Union werden relativ betrachtet mehr
wissenschaftliche Diplome und Doktortitel vergeben als in den Vereinigten
Staaten, aber sie verfügt über weniger Wissenschaftler. Die Zahl der
wissenschaftlichen Berufe gemessen an der gesamten Erwerbsbevölkerung liegt
aber in der EU nur bei 5,36 je Tausend, bei 8,66 in den Vereinigten Staaten
und bei 9,72 in Japan.

 



 

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