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AHO Aktuell - 07.03.2003

Rückverfolgbarkeit - noch viele Fragen offen


(aid) - Bis zum 1. Januar 2005 müssen alle Futter- und
Lebensmittelunternehmen die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte sicherstellen.
So schreibt es die so genannte „EU-Basis-Verordnung“ zum Lebensmittelrecht
vor. Hersteller müssen mit Hilfe von geeigneten Dokumentationssystemen
transparent machen, woher ihre Rohstoffe stammen und an wen sie die Produkte
ausgeliefert haben. Diese Informationen sollen den zuständigen Behörden im
Verdachts- oder Krisenfall zur Verfügung gestellt werden. Bis zur
Realisierung derartiger Rückverfolgbarkeitssysteme sind jedoch noch viele
Fragen zu klären, so Dr. Walter Töpner vom Bundesministerium für
Verbraucherschutz auf dem Diskussionsforum „Sicherheit, Transparenz,
Rückverfolgbarkeit“ der deutschen Milch- und Lebensmittelbranche. Noch
unklar ist z. B. welche Datenquellen zur Identifizierung genutzt werden
(Palettennummern, Buchungsbelege, die Nummern der Loskennzeichnung oder
andere Aufzeichnungssysteme). Offen ist auch, wie die Informationen mit dem
Produkt verknüpft werden und wie eine Durchgängigkeit aber auch eine
Kompatibilität der Datenkette gewährleistet werden kann. „Es geht nicht
darum, den Kontroll- und Überwachungsaufwand noch zu steigern, sondern die
Informationen, die vorhanden sind zu bündeln“, so Töpner. Er wies auch
darauf hin, dass nach der jüngsten Entdeckung von Dioxinrückständen in
Futtermitteln, innerhalb von einer Woche alle Marktbeteiligten identifiziert
waren und der Weg von gut 2000 Tonnen Futtermitteln fast lückenlos
nachgewiesen wurde. Während auf EU-Ebene bereits der Termin für die
Umsetzung der Rückverfolgbarkeit feststeht, hat die Diskussion im Rahmen des
Codex Alimentarius (eine internationale Organisation, die von der
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) finanziert wird und auf
internationaler Ebene Lebensmittelnormen harmonisiert) erst begonnen. Töpner
berichtete vom Diskussionsstand aber auch den teilweise widersprüchlichen
Auffassungen verschiedener Komitees, zeigte sich aber zuversichtlich, dass
sich das System der Rückverfolgbarkeit auf Dauer durchsetzt.

aid, Gesa Maschkowski



 



 

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