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AHO Aktuell - 06.03.2003

Makabre Werbung in ARD


(DBV) - Auf Schockwerbung setzt die Versandhandelsfirma Lebe Gesund, um auf
ihren Online-Shop aufmerksam zu machen. Mit einem Werbespot, der von vielen
Zuschauern als makaber und geschmacklos empfunden wird, sollen sie zum
Besuch der Internet-Seite www.lebegesund.de animiert werden. Seit etwa 10
Tagen läuft dieser kurz vor der Tagesschau in der ARD. Zunächst wird ein
Rind eingeblendet, dann ergießt sich ein "Blutschwall" über den Bildschirm,
anschließend wird ein Teller mit einem Rindersteak gezeigt. Das gleiche
wiederholt sich mit Schwein und Lamm. Zum Schluss folgt der Aufruf, sich
vegetarisch zu ernähren und die Internet-Adresse. Auf der Seite selbst
finden sich zahlreiche Produkte von Gemüse über Brot bis hin zu
Fleischersatz. Garniert werden diese mit Broschüren, die mit sachlicher
Information wenig zu tun haben.
Wer steckt hinter diesem Angebot und kann sich einen 30-Sekunden-Spot zum
Preis von 23.500 Euro in der ARD zur teuersten Werbezeit leisten? Nach
Berichten aus der Stuttgarter Zeitung und Aussagen der sektenpolitischen
Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion von Baden-Württemberg, Carla Bregenzer,
gehört die Firma zum Dunstkreis der Sekte "Universelles Leben" (UL). Die
Sekte bietet nach Informationen des Bundesverbandes Sekten- und
Psychomarkt-Beratung in Bonn in großem Umfang Waren und Dienstleistungen an
und ist dem Psychomarkt zuzuordnen. Schwerpunkt sind die Branchen Medien,
Gesundheit und Lebensmittel. Die Gruppe ist unter zahlreichen Namen in
einigen Vereinen und zahllosen Wirtschaftsunternehmen organisiert und
betreibt intensive Werbung für ihre Produkte. Die Katholische Kirche in
Oberösterreich bezeichnet sie als Organisation, in der kritische Nachfragen
von vornherein ausgeschlossen sind. Gefordert werde die völlige Ein- und
Unterordnung unter das Wort der "Prophetin".
Die Sekte versucht offenbar, auch in der Tierschutzszene Fuß zu
fassen, wie der Fernsehspot und die Internet-Seite nahe legen.
Ein
solches Engagement verbieten sich jedoch selbst einige
Tierschutzorganisationen, die sich ausdrücklich von einer Zusammenarbeit mit
Universelles Leben wie auch der Firma LebeGesund distanzieren.
Wie die Kirchen weiter recherchiert haben (siehe hier),
kontrollieren die der UL nahe stehenden Firmen inzwischen offensichtlich ein
erhebliches Marktsegment für Ökoprodukte in Süddeutschland. Damit ist nicht
mehr mehr auszuschließen, dass der Verbraucher durch den Kauf von
Ökoprodukten möglicherweise eine Sekte unterstützt.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) wundert sich angesichts dieses
zweifelhaften Hintergrundes, warum die ARD die Werbung einer solchen Sekte
ausstrahlt, zudem noch zu einer Sendezeit, in der Millionen Verbraucher und
Kinder erreicht werden. Auch das Schweigen von Verbraucherverbänden und
Verbraucherschutzministerium stimme nachdenklich, so der DBV.(ZDS)




 



 

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