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AHO Aktuell - 27.02.2003

Dioxine durch das Verbrennen von Torf


Aberdeen (aho) - Dioxine entstehen nicht nur bei der Produktion von
chlorhaltigen Chemikalien oder in Müllverbrennugsanlagen, sondern schon seit
vielen Jahrhunderten beim Heizen mit Torf. In der aktuellen Ausgabe der
Fachzeitschrift „Nature“ berichten Andrew A. Meharg und Kenneth Killham von
der Universität von Aberdeen, dass der Torf in den schottischen Highlands
und auf den schottischen Inseln durch die Nähe zum Meer viel Salz
(Natriumchlorid) enthält, welches als Chlor-Lieferant bei der Dioxin-Bildung
fungierte. Tatsächlich entdeckten die Forscher einen Dioxin-Gehalt von bis
zu 61 Milliardstel Gramm (Nanogramm) pro Kilogramm schottischer Torf-Asche.
Da die Bauern mit der Asche aber ihre Gärten und Äcker düngten, dürfte ein
Teil der Dioxine auch in die Nahrungskette gelangt sein. Die beiden
Wissenschaftler berechneten, dass in früheren Jahrhunderten in den Highlands
und auf den schottischen Inseln pro Jahr ein Kilogramm Dioxin durch die
Verbrennung von Torf entstanden sein dürfte. Eine große Menge im Vergleich
zu den jährlich insgesamt knapp elf Kilogramm Dioxin, die heutzutage in
britischen Müllverbrennungsanlagen entstehen.

Wie dauerhaft eine Dioxinkontamination sein kann, stellten Andrew Meharg und
Kenneth Killham auf der vor 70 Jahren verlassenen „Isle of Hirta“ fest.
Durch das jahrhundertelange Heizen mit Torf enthält der Boden dort heute
immer noch deutlich mehr Dioxin als frischer Torf.

Die Originalveröffentlichung kann hier als PDF-Dokument geladen
werden.

Andrew A. Meharg and Kenneth Killham
Environment: A pre-industrial source of dioxins and furans
Nature 421, 909 - 910 (2003)



 



 

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