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AHO Aktuell - 21.02.2003

DVT: Höhere Mehrwertsteuer für Mischfutter gefährdet Arbeitsplätze


Bonn (aho) - Mit einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der Bundesländer
hat sich der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) nachdrücklich gegen die von
der Bundesregierung geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer für Futtermittel
von sieben auf 16 Prozent gewandt. Sollte die Vorsteuerpauschale von neun
Prozent – wie sich nun abzeichnet – bestehen bleiben, ist damit zu rechnen,
dass insbesondere kleine Landwirte bei dem Verfahren der Pauschalbesteuerung
bleiben. Dies würde auch für die deutschen Mischfutterhersteller im
europäischen Vergleich eklatante Wettbewerbsnachteile mit sich bringen,
begründet Präsident Ulrich Niemann die Haltung seines Verbandes.
In Belgien und den Niederlanden beträgt der Mehrwertsteuersatz auf
Mischfutter sechs Prozent, in Frankreich sind es 5,5 Prozent. Nach
Berechnungen des Verbandes erhöht sich bei einer Steuerdifferenz von zehn
Prozentpunkten der durchschnittliche Preis für einhundert Kilogramm
Mischfutter, das in Deutschland hergestellt wurde, um 1,80 Euro gegenüber
der gleichen Menge ausländischer Ware. Da in der Tierhaltung rund 60 Prozent
der Produktionskosten auf den Bereich Fütterung entfallen und Tierhalter
kosteneffizient wirtschaften müssen, steht nach Ansicht des DVT zu
befürchten, dass der Mischfutterimport insbesondere im grenznahen,
nordwestdeutschen Raum zunimmt. Dieser Raum stellt das Veredelungszentrum
Deutschlands dar. Demzufolge sind in diesem Gebiet auch viele
Mischfutterhersteller ansässig. Nach Schätzungen des DVT wären durch den
geplanten staatlichen Eingriff rund 150 mittelständische
Mischfutterunternehmen in ihrer Existenz gefährdet, die gerade in ländlichen
Raum Arbeitsplätze sichern.

 



 

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