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AHO Aktuell - 19.02.2003

Bayern: Dioxingrenzwert überschritten


München (aho) - Bei einem Schwein aus dem bayerischen landwirtschaftlichen
Betrieb, der direkt mit getrockneten Backwaren aus dem thüringischen
Futtermittelwerk in Apolda beliefert wurde, wurde eine Dioxinbelastung von
3,7 Pikogramm pro Gramm Fett festgestellt. Bayerisches Staatsministerium für
Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz Der Grenzwert von 1 Pikogramm je
Gramm Fett ist damit deutlich überschritten. Durch Anordnung der
Veterinärbehörden ist sicher gestellt, dass Tiere nur zur Tötung und
unschädlichen Beseitigung bzw. zur Schlachtung unter behördlicher Aufsicht
aus dem Betrieb verbracht werden dürfen. Fleisch der Tiere aus dem Bestand
darf nur in Verkehr gebracht werden, wenn durch Untersuchungsergebnisse eine
erhöhte Dioxinbelastung ausgeschlossen ist.

Der landwirtschaftliche Betrieb in Nordbayern mit ca. 500 Mastplätzen war
aus dem thüringischen Futtermittelwerk, in dessen Futtermittel eine
Dioxinbelastung festgestellt worden war, direkt beliefert worden. Die
Untersuchung einer Futtermittelprobe aus dem im landwirtschaftlichen Betrieb
sichergestellten Restfuttermittel hatte eine Dioxinbelastung von 2,16
Nanogramm pro Kilogramm ergeben.

Nach neuen Informationen der thüringischen Landesbehörden ist über die
bereits gemeldeten zehn landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern ist ein
weiterer bayerischer landwirtschaftlicher Betrieb von einem thüringischen
Mischfuttermittelhersteller mit Entenfutter beliefert worden, der
möglicherweise dioxinbelastete getrocknete Backwaren aus dem thüringischen
Futtermittelwerk bezogen hatte. Die Ermittlungen sind umgehend aufgenommen
worden. Tiere aus diesem Bestand dürfen vorläufig nicht abgegeben werden.

Weitere Untersuchungsergebnisse von Futtermittelproben werden
voraussichtlich am morgigen Donnerstag vorliegen.

Auswirkungen der Dioxinfunde in Futtermitteln aus Thüringen auf Milch und
Milchprodukte konnten in Bayern nicht festgestellt werden. Dies ergaben
vorsorgliche Untersuchungen von Proben aus einem bayerischen
Molkereibetrieb, der Milch aus einem thüringischen landwirtschaftlichen
Betrieb bezogen hatte, in dem möglicherweise belastete Futtermittel
verfüttert worden waren.

Bayerische Futtertrocknungsanlagen wurden bereits im Jahr 2002
schwerpunktmäßig auf Dioxinbelastung der Erzeugnisse untersucht. Von 24
Proben konnte in keinem Fall eine Überschreitung des Dioxingrenzwertes
festgestellt werden. Die Schwerpunktaktion wird auch im Jahr 2003
fortgeführt.

 



 

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