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AHO Aktuell - 18.02.2003

Dioxin: Wurden auch Betriebe in Sachsen beliefert?


Dresden / Erfurt (aho) - Möglicherweise mit Dioxin belastete
Mischfuttermittel aus Thüringen sind auch an Landwirtschaftsbetriebe in
Sachsen geliefert worden. Wie das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,
Naturschutz und Umwelt mitteilte, erhielten nach derzeitigen Erkenntnissen
22 sächsische Betriebe Futterlieferungen aus dem Thüringer
Futtermittelbetrieb, der im Verdacht steht, dioxinbelastetes Futter
geliefert zu haben. Von diesen Futterlieferungen sind Betriebe mit
Milchvieh, Schweinen und Geflügel betroffen. Amtliche Futtermittelkontrolle
und Lebensmittelüberwachungsbehörden sind sofort in Aktion getreten. In zwei
Milchviehbetrieben konnten nach Angaben des Agrarministeriums in Dresden
noch insgesamt 4,5 Tonnen Futter sichergestellt werden. Das Futter wurde
gesperrt und wird vom Hersteller nach Thüringen zurückgeholt. In den anderen
Unternehmen waren keine Restmengen der verdächtigen Lieferungen mehr
vorhanden. Die Lebensmittelüberwachungsbehörden haben unverzüglich die zur
Gewährleistung des Verbraucherschutzes notwendigen Vorkehrungen getroffen.
Vorsorglich wurde die amtliche Kontrolle der betroffenen
Landwirtschaftsbetriebe verstärkt. Die zuständigen Behörden veranlassen,
dass Tiere aus diesen Betrieben vorerst nicht geschlachtet werden bzw. erst
nach Vorliegen von Ergebnissen entsprechender Stichprobenuntersuchungen über
eine Freigabe des gewonnenen Fleisches entschieden wird. Ebenso verfahren
wird auch in betroffenen Milcherzeugungsbetrieben bzw. in Molkereien. Hier
erfolgt eine Zwischenlagerung der Rohmilch, bis durch entsprechende
Untersuchungsergebnisse der Beleg für ihre Unbedenklichkeit erbracht ist.
Mit ersten Untersuchungsergebnissen von Milch wird in den gleichfalls
betroffenen Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen, mit denen Sachsen hierbei
ein abgestimmtes behördliches Handeln praktiziert, Anfang kommender Woche
gerechnet. Diese Ergebnisse werden dann auch Grundlage nachfolgender
Maßnahmen in Sachsen sein. Auf Grund des sehr geringen Anteiles
möglicherweise Dioxin-belasteter Backabfälle in Futtermitteln für Legehennen
und Mastgeflügel mussten hier keine vergleichbar einschränkenden Maßnahmen
gegenüber den betroffenen Betrieben veranlasst werden. Gleichwohl wurden
auch hier Stichproben veranlasst und die amtliche Überwachung intensiviert.
Im Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung war vor einer Woche in
Backabfällen zur Herstellung von Mischfuttermitteln bei einem Thüringer
Futtermittelhersteller ein erhöhter Dioxingehalt festgestellt worden. Die
Dioxinkonzentration betrug 13,29 Nanogramm pro Kilogramm Futter, womit der
Grenzwert von 0,75 Nanogramm deutlich überschritten wurde.


 



 

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