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AHO Aktuell - 14.02.2003

Lebensmittelinfektionen durch Obst und Gemüse


Hünstetten / Berlin (aho) - Beim Stichwort Lebensmittelinfektion denkt wohl
jeder zuerst an Salmonellen im Ei oder EHEC in Rohmilch und Rinderhack. In
den USA häufen sich nach Mitteilung der bekannten Oekotrophologin
Ulrike Gonder
jedoch die Berichte über Infektionen mit Salmonellen, E.
coli, Shigellen, Norwalk- und Hepatitis-A-Viren, die mit dem Konsum von
frischem Gemüse und Obst in Verbindung gebracht werden. Frau Gonder verweist
auf den Nachrichtendienst Science Daily. Hiernach habe sich die Zahl der
entsprechenden Lebensmittelinfektionen in den USA von 1987-1992 verdoppelt
und sie würde weiter ansteigen. Einen einzelnen Grund dafür gebe es nicht,
allerdings würde derzeit mehr Obst und Gemüse gegessen als je zuvor.

Auf die Gefahr von Lebensmittelinfektionen über „Rohkost“ hatte das BgVV
(Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin)
bereits in einer Pressemitteilung vom Juni 1998 hingewiesen. Danach ist der
Trend zu den scheinbar "gesünderen", rohen Lebensmitteln, in Unkenntnis
möglicher gesundheitlicher Gefahren, mitverantwortlich für den Anstieg der
Lebensmittelinfektionen in den Industrieländern. Lebensmittel tierischen
Ursprungs, wie rohe Milch oder unzureichend durchgegartes Fleisch zählen zu
den Hauptrisikolebensmitteln, aber auch über pflanzliche Lebensmittel können
Infektionserreger übertragen werden. Neben Krankheitserregern können laut
BgVV mit rohen Lebensmitteln auch antibiotikaresistente Keime auf den
Menschen übertragen werden und eine Behandlung im Krankheitsfall erschweren.
Pflanzliche Lebensmittel können stärker mit antibiotikaresistenten Keimen
belastet sein als tierische, teilte das BgVV schon im Juni 1998 mit.
Untersuchungen haben demnach gezeigt, daß die Darmflora von Vegetariern mehr
resistente Keime aufweist als die von Nichtvegetariern. Werden die
Lebensmittel ausreichend gekocht oder durchgegart, sterben diese Keime ab,
die Antibiotikaresistenz kann nicht mehr übertragen werden. Insbesondere
Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem muß
nach Meinung des BgVV deshalb aus Gründen des vorsorgenden
Verbraucherschutzes vom Genuß roher Lebensmittel abgeraten werden.

 



 

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