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AHO Aktuell - 12.02.2003

Rindvieh herrscht auf Europas Höfen vor


L P D – Die Viehhaltung und vor allem das Rindvieh spielt in der
europäischen Landwirtschaft eine ganz entscheidende Rolle: Auf jedem zweiten
der ungefähr 6,8 Millionen Höfe in der Europäischen Union werden Tiere
gehalten, und jedes zweite Tier ist ein Rind. Das hat nach Angaben des
Landvolkverbandes eine Analyse des statistischen Amtes der EU für das Jahr
2000 ergeben. Danach entfielen in der EU von insgesamt 118 Millionen
Großvieheinheiten (GVE) immerhin 59 Millionen GVE auf Rinder, das waren gut
80 Millionen Tiere. Nur halb so viele Großvieheinheiten oder ein Viertel des
Gesamtbestandes, nämlich 30 Millionen, entfielen auf Schweine. Das waren 123
Millionen Tiere. Weitere 13 Prozent des in Großvieheinheiten umgerechneten
gemeinschaftlichen Tierbestandes wurden vom Geflügel beansprucht. Deutlich
geringer waren die Anteile der übrigen Tierarten. Bei Schafen ermittelten
die Statistiker einen Anteil von neun Prozent des Gesamtbestandes, bei
Pferden von 1,5 Prozent und Ziegen nur 0,9 Prozent. Allerdings machte das
Weidevieh, zu dem neben den Rindern auch Schafe, Ziegen und Pferde gezählt
werden, fast zwei Drittel des gesamten Tierbestandes in der Gemeinschaft
aus.

Seit Mitte der siebziger Jahre hat sich der Gesamtviehbestand der EU kaum
verändert. Allerdings ist es zu erheblichen Verschiebungen zwischen den
Tierarten gekommen. So entfielen auf Schweine 1980 erst 20 Prozent des
Gesamtbestandes, bei Geflügel waren es zehn Prozent. Seither wurden die
Schweine- und Geflügelbestände um 17 Prozent vergrößert. Im Gegenzug
schrumpften die Rinderbestände um 13 Prozent. Der Rückgang setzte sich auch
im vergangenen Jahr fort. Besonders stark wurden die Milchkuhbestände
abgebaut, nachdem seit 1984 die Quotenregelung die Produktion begrenzt.
Davon konnte die Fleischrinderhaltung mit Mutterkühen profitieren, die seit
1987 um 37 Prozent gewachsen ist. Tiefgreifend war auch der Strukturwandel
bei den Vieh haltenden Betrieben. Während sich die Zahl der
landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt zwischen 1980 und 2000 in der
Neunergemeinschaft nur um 34 Prozent verringerte, ist im gleichen Zeitraum
die Hälfte der Tierhalter aus der Produktion ausgeschieden. Bei den
Milchviehhaltern waren es sogar drei von vieren.

Im weltweiten Vergleich kann sich die Tierhaltung der EU sehen lassen.
Immerhin werden hier ungefähr sechs Prozent des weltweiten Rinderbestandes
von 1,35 Milliarden Tieren gehalten. Eine noch weitaus gewichtigere Rolle
als beim Rindvieh spielt Europa indes bei Schweinen: Jedes fünfte weltweit
erzeugte Schwein stammt aus der EU. Betriebe in nur neun Regionen mit
lediglich zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche halten dabei
die Hälfte des gesamten Schweinebestandes. Von den 123 Millionen Schweinen
in der Gemeinschaft wurden im Jahr 2000 allein 7,5 Millionen in
Niedersachsen gehalten, Ende vergangenen Jahres waren es sogar 7,9 Millionen
Tiere. Beim Rindvieh hatte Niedersachsen einen Anteil von 2,7 Millionen
Tieren am EU-Gesamtbestand.

 



 

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