Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 10.02.2003

Dioxin durch Verbrennung nasser Holzhackschnitzel


Erfurt (aho) – Die Belastung von Futtermitteln mit Dioxin ist durch die
Verbrennung nasser Holzhackschnitzel im Ofen des „Trocknungswerk Thüringen“
(TWT) in Apolda-Nauendorf ausgelöst worden. Bei Feuchtigkeit sei die
Verbrennung nicht optimal, wodurch Dioxin entstehe, sagte eine Sprecherin
des Agrarministeriums am Montag der Presse. Die Firma habe außerdem ein
Laborergebnis mit überhöhten Dioxinwerten verschwiegen.

Nachdem im Rahmen der amtlichen Routinekontrolle bei einer Probe aus dem
„Trocknungswerk Thüringen“ ein erhöhter Gehalt an Dioxin festgestellt wurde,
hat das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt die
Untersuchung der Rückstellmuster von zwei Chargen im Zeitraum vom 20.11. bis
23.12.2002 und vom 2.1. bis 9.1.2003 veranlasst. Außerdem wird dem
Unternehmen die Trocknung von Backabfällen unter Nutzung des derzeitigen
Verfahrens (Holzhackschnitzel-Heizung) mit sofortiger Wirkung untersagt.

Im Laufe des heutigen Tages werden die Abnehmerlisten der belieferten
Thüringer Unternehmen erwartet, so dass eindeutig nachvollziehbar sein wird,
wer Lieferungen aus der mit Dioxin belasteten Charge erhalten haben könnte.
Eine List ist bereits eingetroffen und wird geprüft. Die beiden Thüringer
Futtermittelbetriebe sind angewiesen, umgehend ihre Kunden über das
bestehende Verwertungsverbot zu informieren. Die Thüringer Landesanstalt für
Landwirtschaft ist angewiesen, eventuell noch vorhandene Futtermittelreste
sicherzustellen und untersuchen zu lassen.

Die Untersuchungsergebnisse von Eigenproben des Futtermittelherstellers, die
dem Ministerium am vergangenen Freitag zur Verfügung gestellt wurden und die
über dem Grenzwert für Dioxin lagen, wurden mittlerweile überprüft. Die
Überprüfung hat ergeben, dass ein Teil der Eigenproben die gleiche Charge
betrifft, bei der am 4. Dezember 2002 eine amtliche Probe genommen wurde.
Der andere Teil der Eigenproben betrifft einen Bestand von 83,75 Tonnen
Zwieback, der noch nicht ausgeliefert wurde. Dieser Bestand wird durch das
Unternehmen umgehend unschädlich entsorgt.

Drei Unternehmen (jeweils eines aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen),
von denen am vergangenen Freitag noch vermutet wurde, sie seien mit
Backabfällen mit unzulässigem Dioxingehalt beliefert wurden, haben keine
Lieferungen der betroffenen Charge erhalten.

 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de