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AHO Aktuell - 10.02.2003

Papageienkrankheit: Bayern startet Beratungsaktion


München (aho) - Die bayerische Gewerbeaufsicht startet eine Sonderaktion in
Geflügelzucht- und Geflügelschlachtbetrieben zum Schutz der Beschäftigten
vor Krankheitserregern. Dies hat Gesundheitsminister Eberhard Sinner heute
in München angekündigt. "Beschäftigte in Geflügelbetrieben haben ein
erhöhtes Risiko, sich mit dem Erreger der Ornithose zu infizieren. Die
Ornithose, besser bekannt unter dem Namen Papageienkrankheit, kann
unbehandelt lebensgefährlich werden. Mit der Beratungsaktion wollen wir
Arbeitgeber und Beschäftigte sensibilisieren, die erforderlichen Schutz- und
Selbstschutzmaßnahmen einzuhalten", sagte der Minister. Jährlich werden
deutschlandweit 50 bis 60 Fälle von Papageienkrankheiten als Berufskrankheit
anerkannt. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch.

Ab März 2003 suchen Gewerbeaufsichtsbeamte rund 400 größere
Geflügelzucht-Betriebe auf, die Arbeitnehmer beschäftigen. Betriebsinhaber
und Beschäftigte werden über die notwendigen Schutzmaßnahmen aufgeklärt
und erhalten ein Merkblatt über die Gefährdungssituation und Tipps zu
vorbeugenden Maßnahmen. "Erster Schritt für den Schutz der Beschäftigten ist
die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung, in der die
betrieblich bedingten Gefahren betriebsbezogen aufgezeigt sowie die
erforderlichen Schutzmaßnahmen genannt sein müssen: Staubentwicklung
vermeiden, Hygieneeinrichtungen und persönliche Schutzausrüstungen nutzen
sind Beispiele", erläuterte Sinner.

Die Ornithose wird durch Chlamydien verursacht. Diese Bakterien können, wie
andere Krankheitserreger über den Staub eingetrockneter Exkremente auf dem
Luftweg verbreitet werden. Ständiges Flattern der Tiere erhöht diesen
Effekt. Auch Schmierinfektionen sind möglich. Die Tiere können Erreger
ausscheiden, ohne selbst sichtbar erkrankt zu sein. Die Ornithose ist eine
fieberhafte Erkrankung, häufig mit einer untypischen Lungenentzündung
verbunden. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie
sehr schwer, gelegentlich auch tödlich, verlaufen.

 



 

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