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AHO Aktuell - 29.01.2003

Kampf gegen die Wildschweinpest verläuft sehr erfolgreich


Mainz (aho) - In Eifel und Hunsrück wurden seit Januar vergangenen Jahres
rund 250.000 Impfköder gegen die Wildschweinpest ausgelegt. Der Erfolg ist
ausgezeichnet, wie erste Untersuchungsergebnisse belegen. Im Januar 2002
waren von 1.900 untersuchten Wildschweinen noch 89 Träger des Virus. Im
Dezember 2002 wurden dagegen bei der Untersuchung von über 3.900
Wildschweinen nur noch fünf positiv getestet. Die Zahl der viruspositiven
Schwarzkittel, deren Blut untersucht wurde, ist damit im nordwestlichen
Landesteil von 4,7 % innerhalb eines Jahres auf 0,1 % gesunken. "Wir haben
in einem wissenschaftlichen Impfversuch erstmals in Rheinland-Pfalz solche
Impfköder ausgelegt, und wir sind sehr zufrieden mit der guten Wirksamkeit",
stellten der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und Margit
Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten fest.

Im zweiten Jahr gehen die Impfungen weiter. Ziel ist es, insbesondere die
Übertragung der für Menschen ungefährlichen Viruserkrankung auf Hausschweine
zu verhindern. Geimpft wird ab Anfang Februar 2003 nicht nur in Eifel und
Hunsrück, sondern auch in der Süd-westpfalz - in den Wäldern südlich von Bad
Kreuznach und Alzey, zwischen Landau, Pirmasens, Kusel und Kaiserslautern;
der gesamte Donnersberg-Kreis ist Impfgebiet.

An den Fressplätzen des Schwarzwildes werden spatentief jeweils rund 30
Maisköder mit dem Impfstoff ausgelegt - im Monatsabstand zweimal im
Frühjahr, im Sommer und im Herbst. Conrad: "Die Jägerinnen und Jäger
übernehmen diese zeitaufwändige Aufgabe und wir sind sehr dankbar für diese
Hilfe."

In diesem Jahr werden in Rheinland-Pfalz 350.000 ImpfKöder verteilt. Die
Kosten hierfür betragen über zwei Millionen Euro. 2002 wurden allein für
Eifel und Hunsrück 1,5 Millionen Euro zur Eindämmung der Schweinepest
aufgewendet.

In der Pfalz hat sich die Seuche unabhängig von der Eifel ausgebreitet.
Durch eine verstärkte Bejagung konnte die Schweinepest im Pfälzer Wald im
Jahr 2000 zunächst zurückgedrängt werden; bei den erlegten Tieren wurde ein
einziges viruspositives Tier nachgewiesen. Im vergangenen Jahr aber gab es
wieder einen Anstieg bei den untersuchten Wildschweinen: Im Januar 2002
wurden fünf viruspositive Wildschweine registriert, im Dezember bereits 23.
Derzeit ist insbesondere der Donnersberg-Kreis von viruspositiven Tieren
betroffen.

Neben der Impfung erhalten landwirtschaftlichen Betriebe mit Schweinehaltung
Informationen vom Umweltministerium, wie die Einschleppung der Seuche
verhindert werden kann. Conrad: "Der Vorbeugung kommt in jedem Betrieb mit
Schweinen herausragende Bedeutung zu. Vorsichtsmaßnahmen müssen deshalb
unbedingt eingehalten werden."

In der Eifel sind die Erfolge der Impfung für die Landwirtschaft deutlich:
Die Gefahr einer Infektion mit dem Erreger der Schweinepest für die
Hausschweinebestände hat sich verringert. Im ersten Halbjahr 2002 hatte es
noch sechs Ausbrüche von Schweinepest bei Hausschweinen gegeben, im zweiten
Halbjahr keine mehr. "Aber die Gefahr ist noch lange nicht vorbei", warnt
Umweltministerin Conrad. Unter der Impfdecke hält sich das Virus noch eine
ganze Weile unerkannt, bis die Seuche vollständig zum Erliegen kommt.




 



 

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