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AHO Aktuell - 21.01.2003

Mehr als 51% der Weltsojaproduktion gentechnologisch verändert


Bonn (aho) – Weltweit wurden im vergangenen Jahr auf 58,7 Mio. Hektar
gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut, die als Lebens- und Futtermittel
genutzt werden. Das berichtet der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter in
einer Pressemitteilung. Seit nunmehr sechs Jahren lässt sich eine jährliche
Wachstumsrate der weltweiten Anbaufläche von gentechnisch veränderten
Pflanzen von mehr als zehn Prozent feststellen. Seit 1996 ist die globale
GV-Fläche um das 35-fache angestiegen und heute fast doppelt so groß wie die
landwirtschaftlich genutzte Fläche in Frankreich. Nach Angaben des ISAAA
(International Service for the Acquisition of Agri-biotec Applications) nahm
vor allem bei Soja, Mais und Raps der Anbau von GV-Sorten zu, während
GV-Baumwolle unverändert blieb.

Fast 99 Prozent der GVO-Flächen verteilen sich auf vier Länder: USA (39 Mio.
ha), Argentinien (13,5 Mio. ha), Kanada (3,5 Mio. ha) und China (2,1 Mio.
ha). Zwölf weitere Länder nutzen GVO-Pflanzen, davon zwei - Südafrika und
Australien - mit Flächen über 100.000 Hektar. Drei neue GVO-Anbauländer sind
nach ISAAA-Informationen hinzugekommen: Indien und Kolumbien (Bt-Baumwolle)
sowie Honduras mit Bt-Mais haben im vergangenen Jahr erstmals den GV-Anbau
genehmigt.
Mit rund 40 Prozent kann China erneut den relativ stärksten Zuwachs der
Anbaufläche gentechnisch veränderter Pflanzen aufweisen. Auf rund 2,1 Mio.
Hektar wurde insektenresistente Bt-Baumwolle geerntet; das entspricht nahezu
51 Prozent der nationalen Baumwollerzeugung. Die bedeutetesten GVO-Pflanzen
sind nach wie vor Sojabohnen, Mais und Raps.
GV-Sojabohnen wurden im Jahr 2002 weltweit auf rund 36,5 Mio. Hektar (plus
zehn Prozent) angebaut. In Argentinien sind konventionelle Sojabohnen fast
vollständig verdrängt (GVO-Anteil: 99 Prozent).
Während in der Vergangenheit der Anteil von GVO-Mais stets rückläufig war,
konnte für 2002 erstmals wieder ein Anstieg um 27 Prozent auf 12,4 Mio.
Hektar verzeichnet werden. Auch Raps legte nach drei Jahren erstmals wieder
leicht zu. Weltweit wurden auf 3 Mio. Hektar GVO-Sorten geerntet (plus 11
Prozent). Trotz des starken Anstiegs der Baumwollfläche mit GVO-Sorten in
China liegt der GV-Anbau insgesamt auf dem Vorjahresniveau mit rund 6,8 Mio.
Hektar, da die US-Anbaufläche deutlich zurückgegangen ist.
Auf kleinen Flächen (unter 100.000 Hektar) werden in den USA gentechnisch
veränderte Papayas und Zucchini angebaut.
Nach ISAAA stammen inzwischen mehr als 51 Prozent der Weltsojaproduktion aus
GVO-Pflanzen. Bei Mais (9 Prozent) und Raps (12 Prozent) ist der Anteil
deutlich geringer. In 16 Ländern haben nahezu sechs Millionen Landwirte
GV-Sorten auf ihren Feldern ausgesät. Die international tätige US-Agentur
erwartet, dass auch in den nächsten Jahren mit einem weiteren Anstieg der
globalen GVO-Flächen - vor allem aufgrund von Zuwächsen in den bisher eher
zurückhaltenden Ländern - zu rechnen ist.



 



 

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