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AHO Aktuell - 02.01.2003

Risikomanagement bei Nahrungsmittel-Skandalen


(aid) - "Früherkennung ist das A und O im Risikomanagement". So brachte es
Dr. Christian Grugel, Leiter des Bundesamtes für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) bei einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung
auf den Punkt. Allein die Entstehung des BVL ist eines von vielen Resultaten
aus den Diskussionen rund um Lebensmittelsicherheit der vergangenen 24
Monate seit dem BSE-Skandal. Dr. Grugel ist im Bereich Risikomanagement in
Deutschland nicht allein. Das neu gegründete Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) präferiert ebenso Vorbeugemaßnahmen statt bloßer
Reaktion. Für die Erkennung von Risiken sieht Prof. Dr. Ursula Gundert-Remy,
Fachbereichsleiterin des BfR drei Ansätze. "Zum einen den präventiven
Ansatz, bei dem sich z.B mit Marktzugangskontrollen Risiken vermeiden
lassen. Zum anderen gibt es den reaktiven Ansatz, das heißt das rechtzeitige
und anlassbezogene Reagieren bei einem Nachweis von Kontaminanten in
Lebensmitteln." Der wichtigste Ansatz zur Erkennung von Risiken sei aber die
Früherkennung von bestimmten Risikofeldern im Verbraucherschutz. "Ziel ist
es, ein Erkennungs- und Bewertungssystem für sich anbahnende Risikoprobleme
zu entwickeln", so Gundert-Remy.
Auch Dr. Grugel sieht die Herausforderung in den kommenden Jahren darin
"Problemfelder zu diagnostizieren und im Vorfeld gegenzusteuern".
Langfristiges Ziel in der Risikokommunikation sei es,
Lebensmittelunternehmen, die Produkte zurückrufen genauso anzuerkennen wie
das in der Autobranche mit zurückgerufenen Kraftfahrzeugen der Fall ist.
Prof. Gundert-Remy betonte zudem, dass es inzwischen bereits
Arbeitsgemeinschaften des BfR mit der Autobranche,
Versicherungsgesellschaften und dem Institut für Folgeabschätzung, Stuttgart
existieren, um von anderen Branchen zu lernen. Alles sind Ansätze, um noch
größere Informationsflüsse zu gewährleisten und die Diskussion mit
Verbraucherinnen und Verbrauchern zu verbessern.

aid, Harald Seitz





 



 

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