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AHO Aktuell - 19.12.2002

LAVES informiert: Dänische Muscheln aufgefallen


Cuxhaven (aho) - In dänischen Miesmuscheln hat das Veterinärinstitut für
Fische und Fischwaren Cuxhaven des Niedersächsischen Landesamtes für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Okadasäure
festgestellt. Okadasäure gehört zu den Muschelgiften der Gruppe DSP
(Diarrhetic Shellfish Poisoning). Sie wird von Kleinalgen der
Dinophysisgruppe produziert, die den Muscheln als Nahrung dienen.
Typische Symptome einer DSP-Vergiftung sind Durchfall, Übelkeit, Erbrechen,
Krämpfe und Kopfschmerzen. "Auch in schweren Fällen sind erkrankte Personen
allerdings in der Regel innerhalb von drei Tagen wieder auf den Beinen",
erläutert Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES.
Die Muscheln stammen aus dem Isefjord (nördlich von Kopenhagen). Im
Landkreis Stade waren Verdachtsproben gezogen worden, nachdem eine Frau
erkrankt war und dies gemeldet hatte. In Wolfsburg waren vor zwei Wochen
mehrere gleichartige Vergiftungsfälle aufgetreten; auch diese Muscheln kamen
aus dem Isefjord.
Personen, die nach dem Verzehr von Muscheln unter den beschriebenen
Beschwerden leiden, sollten vor allem ausreichend Flüssigkeit zu sich
nehmen, um den durchfallbedingten Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Sie
sollten außerdem die zuständige Behörde (Gesundheitsamt,
Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt) informieren.
Eher ungewöhnlich ist die Jahreszeit: Die Dinophysisalgen kommen im Winter
nur selten vor, da das Wasser zu kalt ist - der Grund, warum man auch nur in
Monaten mit "r" Muscheln essen sollte. Da diese Regel aber keine absolute
Sicherheit bietet und Muscheln teilweise auch schon Ende Juli geerntet
werden, sind in der EU alle Mitgliedstaaten verpflichtet, sowohl die
Muschelgewässer als auch die Muscheln selbst laufend auf Algen- bzw.
Toxinfreiheit zu untersuchen. Diese Vereinbarung wird für die
niedersächsischen Muschelkulturen durch das Veterinärinstitut für Fische und
Fischwaren Cuxhaven des LAVES in Zusammenarbeit mit den zuständigen
Landkreisen Aurich und Friesland sowie vom Niedersächsischen Landesamt für
Ökologie (NLÖ) - Forschungsstelle Küste - durchgeführt.

Im dänischen Überwachungssystem ist offenbar ein Fehler aufgetreten.

 



 

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