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AHO Aktuell - 17.12.2002

FAO warnt vor humanitärer Krise im südlichen Afrika


Rom (aho) - In Afrika südlich der Sahara sind rund 40 Millionen Menschen von
einer schweren Ernährungskrise betroffen. Im südlichen Afrika drohe wegen
Nahrungsmittelknappheit eine humanitäre Krise. Dies geht aus dem neuen
Afrikabericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen (FAO) hervor. Die sich ausbreitende HIV/AIDS-Epidemie verschärfe
die Situation zusätzlich.

Im südlichen Afrika benötigten 16,7 Millionen Menschen dringend
Nahrungsmittelhilfe, um bis zur nächsten Ernte im April 2003 überleben zu
können. "Es werden dringend kommerzielle Einfuhren und
Nahrungsmittelhilfelieferungen gebraucht, um eine humanitäre Katastrophe zu
verhindern", hiess es in dem Bericht.

Die FAO schätzt den Mangel an Nahrungsmitteln im südlichen Afrika insgesamt
auf rund 1,6 Millionen Tonnen. Das Welternährungsprogramm habe zu
Nahrungsmittelhilfe in Höhe von 993 000 Tonnen aufgerufen, davon seien
inzwischen 663 000 Tonnen (rund 67 Prozent) zugesagt worden.

In Sambia und Simbabwe habe sich die Verteilung von Nahrungsmittelhilfe
deutlich verzögert, so die FAO. Es gebe nur geringe kommerzielle
Maiseinfuhren, in einigen Ländern komme es zu Preissteigerungen.

In Angola sei es inzwischen zwar möglich, die Hungernden in den ehemaligen
Kriegsgebieten besser zu erreichen. Trotzdem seien Hunger und Unterernährung
immer noch weit verbreitet. Für heimkehrende Flüchtlinge mangele es auch an
einfachsten Gesundheitsdiensten.
Die FAO hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, zusätzlich zur
Nahrungsmittelhilfe rund 12,7 Millionen Dollar für das südliche Afrika für
landwirtschaftliche Nothilfe zur Verfügung zu stellen. Die ärmsten Bauern
will die FAO für die nächste Saison mit Saatgut, Düngemitteln und einfachen
landwirtschaftlichen Geräten unterstützen.
Kritisch sei die Lage auch am Horn von Afrika, warnte die FAO. Dort gebe es
für rund 17,5 Millionen Menschen nicht genügend Nahrung.

Besonders in Äthiopien und Eritrea werde dringend Nahrungsmittelhilfe
benötigt, um eine Hungersnot zu verhindern. In Eritrea leide ein Drittel der
Bevölkerung wegen der Trockenheit an Nahrungsmangel. Auch für die wegen des
Krieges mit Äthiopien Vertriebenen und die Rückkehrer aus dem Sudan werde
Hilfe benötigt. In Äthiopien, besonders im Osten des Landes, hätten viele
Nomaden wegen anhaltender Trockenheit ihr Vieh verloren.
Dürre und zum Teil kriegerische Auseinandersetzungen seien auch in Sudan,
Kenia, Somalia und Uganda dafür verantwortlich, dass eine grosse Zahl von
Menschen Nahrungsmittelhilfe benötige.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo seien viele Bauern wegen
kriegerischer Auseinandersetzungen auf der Flucht. Unter den Vertriebenen
nehme die Unterernährung zu, Kämpfe behinderten die humanitären
Hilfsaktionen. In Ruanda und Burundi wird mit einer schlechteren Ernte
gerechnet.
Versorgungsengpässe zeichneten sich in Westafrika in Mauretanien ab, so die
FAO. In Liberia und der Elfenbeinküste sei wegen kriegerischer
Auseinandersetzungen mit schlechteren Ernten zu rechnen. Die Elfenbeinküste
sei auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Dies gelte wegen einer hohen Zahl
von Flüchtlingen und Vertriebenen auch für Sierra Leone und Guinea.

Zu den 25 Ländern, die in Afrika südlich der Sahara wegen Trockenheit,
Bürgerkriegen, wirtschaftlicher Probleme und einer wachsenden Zahl von
Flüchtlingen und Vertriebenen an Nahrungsmittelmangel leiden, gehören:

Angola, Burundi, Kapverde, Zentralafrikanische Republik, Demokratische
Republik Kongo, Republik Kongo, Elfenbeinküste, Eritrea, Äthiopien, Guinea,
Kenia, Lesotho, Liberia, Madagaskar, Malawi, Mauretanien, Mosambik, Sierra
Leone, Somalia, Sudan, Swasiland, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe.

Sie finden den Bericht im Internet.



 



 

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