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AHO Aktuell - 16.12.2002

FUGATO-Workshop sehr gut besucht


(ADR/ZDS) - Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter
(ADR) und des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) fand
am 12. und 13. Dezember ein FUGATO-Workshop zur funktionellen Genomanalyse
im Tierischen Organismus mit Unterstützung des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung statt. Mit mehr als 160 Teilnehmern aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Politik fand die Veranstaltung, die von den Vorsitzenden
Leo Siebers, ADR, und Helmut Ehlen, ZDS, moderiert wurde, große Resonanz. In
seinen einleitenden Worten unterstrich der Europaabgeordnete Reimer Böge,
Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter, die Bedeutung der
Genomanalyse für die Tierzucht. Es sei an der Zeit, dass die
Genomanalyseforschung bei Nutztieren als Forschungsschwerpunkt etabliert
werde. In diesem Zusammenhang verwies er auf das Deutsche Human Genom
Projekt (DHGP) und die Genomanalyse im biologischen System Pflanze (GABI)
sowie auf vergleichbare Initiativen im europäischen Ausland. Ministerialrat
Dr. Roemer-Mähler, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
bezeichnete das vorgestellte Konzept zur Genomanalyse bei Nutztieren als
guten Vorschlag für eine Komplettierung der nationalen
Genomanalyseforschung.
Stellvertretend für vergleichbare internationale Forschungsprojekte stellte
Dr. André Eggen, INRA, das französische Projekt "Agenae" vor. Ausgangspunkt
stellen die Tierarten Rind, Schwein, Geflügel und Forelle dar. Zielgrößen
des Projektes sind:

- die Verbesserung der Rentabilität der Tierzucht
- die Verbesserung der Qualität von Produkten tierischer Herkunft und
- die Gewinnung neuer Erkenntnisse über die Fortpflanzung, das Wachstum und
die Gesundheit der Tiere.

Finanziert wird die französische Forschungsinitiative sowohl von der
Öffentlichen Hand als auch von den Besamungsstationen und den Fachverbänden
für Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft. Inhaltlich weist das deutsche
Projekt viele Parallelen zu "Agenae" auf.
Als weitere Redner waren drei Vertreter des DHGP, Prof. Hans Lehrach, Prof.
Vingron und Dr. Maurer zu dem Workspop eingeladen worden, um mögliche
Schnittstellen zu FUGATO aufzuzeigen. Die dargestellten Verknüpfungspunkte
gilt es nun hinsichtlich ihrer praktischen Relevanz für das vorgestellte
Forschungsvorhaben zu überprüfen.
In den sich anschließenden parallel durchgeführten vier Arbeitskreisen wurde
allen Beteiligten die Möglichkeit gegeben, ihre Erwartungen an ein solches
Forschungsvorhaben darzustellen und zu konkretisieren:

1. Tiergesundheit (Moderatoren: Prof. Schellander, Bonn; Prof. Wolf,
München)
2. Tierschutz (Moderatoren: Prof. Schwerin, Dummerstorf; Prof. Swalve,
Halle)
3. Produktqualität (Moderatoren: Prof. Fries, München; Prof. Kalm, Kiel)
4. Nachhaltigkeit (Moderatoren: Prof. Martens, Berlin; Prof. Simianer,
Göttingen).

Die gemeinsame Abschlussbesprechung, die durch einen Vortrag von Dr. Arnold,
München, eingeleitet wurde, mündete in der Ergebnisvorstellung der einzelnen
Arbeitskreise durch die jeweiligen Moderatoren.
In seinem Schlusswort äußerte der Präsident der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft, Philip Freiherr von dem Bussche, seine
Hoffnung, dass der volkswirtschaftliche Nutzen der Genomanalyse bei
Nutztieren auch im Bundesforschungsministerium erkannt wird und zu Impulsen
für die Stärkung des Standorts Deutschland und für die Schaffung neuer
Arbeitsplätze führe.

FUGATO in Stichworten

Das Forschungsvorhaben zur Funktionellen Genomanalyse im tierischen
Organismus, kurz FUGATO, wurde in Anlehnung an das französische Vorhaben im
Nutztierbereich "AGENAE" und das deutsche Projekt im Pflanzenbereich "GABI"
entwickelt. Mit tierartenübergreifernder Forschung soll FUGATO das
"nationale Forschungsnetzwerk" vervollständigen. Ziel ist es, Informationen
über die Struktur und Wirkung von Genen zu gewinnen, um die biologische
Funktion einzelner Gene zu verstehen. Die Foschungsschwerpunkte liegen dabei
auf den Bereichen Tiergesundheit, Tierschutz, Produktqualität und Nachhaltig
keit.

 



 

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