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AHO Aktuell - 12.12.2002

Etwas geringerer Eierverbrauch in Deutschland


(ZMP) – In der Europäischen Union ist ab Januar 2003 ein größeres
Platzangebot für Legehennen in Käfighaltung vorgeschrieben. Die
Eiererzeugung müsste daher spürbar zurückgehen. Eine Reaktion auf diese
Vorschrift wäre bereits im laufenden Jahr denkbar gewesen. Bisher zeichnet
sich jedoch bei uns und in anderen EU-Ländern erst eine allmähliche Tendenz
zur Produktionsdrosselung ab.
Die deutsche Eierproduktion dürfte 2002 nur leicht abgenommen haben. Die ZMP
geht von einem Rückgang um 1, 4 Prozent auf etwa 14,1 Milliarden Stück aus.
Eine exakte Aussage ist derzeit nicht möglich, da die bislang verfügbaren
Zahlen noch gewisse Widersprüche aufweisen. Dies trifft auch auf die
Informationen hinsichtlich des Außenhandels zu. Trotz eines deutlichen
Einbruchs bei der Haushaltsnachfrage erwartet die ZMP nur einen leichten
Rückgang des Gesamtverbrauchs an Eiern, da der im Haushaltspanel nicht
erfasste Außer-Haus-Verzehr und die industrielle Verwendung sicherlich
weiter zugenommen haben. Pro Kopf könnte sich für 2002 ein Verbrauch von 220
Stück ergeben, das wären zwei Eier weniger als im Vorjahr.
Über die Produktionsentwicklung im kommenden Jahr geben die Bruteiereinlagen
und Kükenschlupfe Aufschluss. Danach wird die deutsche Eiererzeugung 2003
spürbar kleiner ausfallen als im zu Ende gehenden Jahr. Das Ausmaß der
Produktionsdrosselung ist allerdings schwer abschätzbar. Zwar sind die
Kükenschlupfe in den vergangenen Monaten gegenüber dem Vorjahr
zurückgegangen, mit einem Minus von 3,6 Prozent jedoch nicht in dem Ausmaß,
wie man es angesichts des ab Januar 2003 geforderten größeren Platzangebotes
in der Käfighaltung hätte erwarten können.
Diese Aussage trifft in noch stärkerem Maße auf die übrigen EU-Staaten zu.
Die Summe der bislang vorliegenden nationalen Prognosen ergibt für 2003 erst
eine EU-weite Produktionsdrosselung von einem Prozent. Es ist jedoch nicht
auszuschließen, dass die Angaben zumindest teilweise "marktstrategisch"
beeinflusst sind.

Preisprognosen für 2003 sind somit nur unter großen Vorbehalten möglich. Das
deutsche und EU-weite Angebot wird sicherlich kleiner ausfallen als in den
Jahren zuvor. Unter der Voraussetzung, dass es weder auf der Nachfrageseite
noch hinsichtlich der internationalen Wettbewerbsverhältnisse kurzfristig zu
gravierenden Veränderungen kommt, ist von Preisen über der Linie des Jahres
2002 auszugehen. Es bleibt jedoch die Frage, wie groß der Vorsprung sein
wird und ob er ausreicht, die steigenden Produktionskosten zu kompensieren.


 



 

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