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AHO Aktuell - 12.12.2002

Expertenmeinung: Verbraucher zahlen für Ökoanbau zweimal


Bonn (aho) - Die Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen für die
Umweltleistungen des ökologischen Landbaus zweimal: Einmal als Käufer über
den höheren Preis der Produkte und zum anderen als Steuerzahler für die
staatliche Förderung. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mit
Bezug auf Angaben des Agrarwissenschaftlers Prof. Reimar von Alvensleben,
Kiel, berichtet, könnten die Fördermittel für die Erhöhung des Anteils an
ökologischem Landbau auch ergebnisorientierter eingesetzt werden. Würde man
die Fördermittel nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz einsetzen, dann könnten
vergleichbare Umweltwirkungen wie im ökologischen Landbau auch ohne eine
Erhöhung der Verbraucherpreise erreicht werden.
Entgegen weit verbreiteter Meinungen sei die Umweltverträglichkeit der
landwirtschaftlichen Produktion weniger eine Folge der Wirtschaftsweise, der
Intensitätsstufe oder beispielsweise der Betriebsform. Entscheidend sei vor
allem die Managementqualität. Der ökologische Landbau, so von Alvensleben in
einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), sei zweifellos
eine umweltfreundliche Form der Landbewirtschaftung. Aber auch die
klassische Landwirtschaft könne bei entsprechender Förderung gezielte
Umweltleistungen erbringen und dies oft wesentlich kostengünstiger als der
ökologische Landbau. Nach Ansicht des Agrarwissenschaftlers müssen
vergleichbare Umweltleistungen in der Folge von der Politik also gleich
gefördert werden, unabhängig davon, ob sie im ökologischen Landbau oder in
der übrigen Produktion erbracht werden.

 



 

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