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AHO Aktuell - 10.12.2002

Belastung der Bevölkerung mit Umweltschadstoffen ist gesunken


Berlin - Das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht die Ergebnisse des 3.
Umwelt-Surveys, einer Studie zur Ermittlung von Schadstoffbelastungen der
Bevölkerung in Deutschland. Aus dem Erhebungszeitraum 1997 bis 1999 stehen
jetzt repräsentative Daten - zu durchschnittlichen Schadstoffgehalten in
Blut und Urin zur Verfügung. Die Ergebnisse belegen: Die Arsen-, Blei-,
Cadmium- und Quecksilberbelastung der Bevölkerung in Deutschland ist
gegenüber früher erhobenen Daten weiter zurückgegangen. Zu erklären ist dies
vor allem durch Rückgang der Belastung der Luft und der Nahrung mit diesen
Stoffen. Die Ergebnisse der sehr umfangreichen Auswertung wurden unter dem
Titel „Umwelt-Survey 1998, Band III: Human-Biomonitoring“ veröffentlicht. Am
Umwelt-Survey nahmen 4.822 Personen aus 120 Erhebungsorten teil.

Jetzt stehen aktuelle repräsentative Daten zu den durchschnittlichen
Gehalten an Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber, Gold und Platin sowie zu den
Gehalten an Organochlorverbindungen und zu Stoffwechselprodukten von
aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in Blut und Urin zur Verfügung. Diese
sind wichtig, um Ergebnisse von Einzeluntersuchungen, zum Beispiel in
umweltmedizinischen Ambulanzen, besser einschätzen zu können sowie zeitliche
Trends der Belastung der Bevölkerung festzustellen.

Die im Körper vorhandene Belastung mit den krebserregenden polyzyklischen
aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) hat vor allem in den neuen Ländern
abgenommen. Sie hat sich damit den niedrigeren Werten in den alten Ländern
angenähert. Dieser Rückgang ist auch ein Ergebnis der verminderten Belastung
der Luft, die auf verringerte Emissionen durch Hausbrand und Industrie
zurückzuführen ist.

Die Umweltbelastung mit dem inzwischen verbotenen Holzschutzmittel-Wirkstoff
Pentachlorphenol (PCP) ist deutlich zurückgegangen. Damit hat auch der
durchschnittliche PCP-Gehalt im Urin im Vergleich zu vorangegangenen Surveys
deutlich abgenommen.

Erstmalig wurden im Umwelt-Survey eine Reihe von Organochlorverbindungen im
Blut untersucht. Bei der Bevölkerung der neuen Länder war zum Beispiel die
Belastung mit DDE (Dichlordiphenyldichlorethylen), einem Stoffwechselprodukt
von DDT (bekannt als Schädlingsbekämpfungsmittel), deutlich höher als in den
alten Ländern. DDT wurde bis 1989 in der DDR angewandt, in den alten Ländern
ist es seit 1972 verboten.
Die gemessenen Belastungen der deutschen Bevölkerung liegen im unteren
Bereich der in Europa bekannten Werte. In Osteuropa sowie in weniger
entwickelten Ländern bestehen zum Teil deutlich höhere Belastungen der
jeweiligen Bevölkerung.

Seit Beginn der ersten Erhebung 1985/86 wurden zufällig ausgewählte 18- bis
69-jährige Personen bundesweit untersucht und befragt; seit 1991/92 sind
auch Bürgerinnen und Bürger der neuen Länder einbezogen. Die jeweils
untersuchten Querschnittsstichproben waren hinsichtlich des Geschlechts, des
Lebensalters und der Gemeindegröße repräsentativ für die Bevölkerung in
Deutschland.

Neben Blut- und Urinproben wurden im Umwelt-Survey zusätzlich Hausstaub- und
häusliche Trinkwasserproben untersucht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
wurden zudem über relevante Belastungen der Umgebungs- und Wohnbedingungen
(Wohnumgebung, Wohnsituation) sowie persönliche Verhaltensweisen (Rauch- und
Ernährungsgewohnheiten) befragt.



 



 

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