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AHO Aktuell - 06.12.2002

Mehr Sicherheit für Lebensmittel


(idw) - Am 4. Dezember erhielten das Forschungszentrum Jülich, die
AgroIsolab GmbH und die Agrosom GmbH gemeinsam den Kooperationspreis
Food Processing des Landes Nordrhein-Westfalen. Für das
Forschungszentrum nahm die Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dorothee
Dzwonnek den Preis im Rahmen einer Feierstunde in Dortmund entgegen. Die
AgroIsolab GmbH verwendet die Isotopenanalyse, um die Herkunft von
Lebensmitteln zu analysieren. Die Gründung des jungen Unternehmens ergab
sich aus einer zweijährigen erfolgreichen Kooperation zwischen dem
Forschungszentrum Jülich und der Agrosom GmbH in Echem.

Der Wettbewerb "Kooperation und Innovation in der Prozesskette
Food-Processing NRW" prämiert die innovativsten und wirtschaftlich
sinnvollsten Kooperationen in der Ernährungsindustrie. Ein Punkt dabei
ist sicherlich die möglichst rasche und effektive Rückverfolgung der
Herkunft verschiedenster Lebensmittel, denn Rinderwahnsinn, Maul- und
Klauenseuche und Nitrofenskandal haben Verbraucher und Handel tief
verunsichert. So wurde der diesjährige "Sonderpreis" an eine Kooperation
vergeben, die sich speziell diesem Problem widmet: Mithilfe der
Isotopenanalyse kommt die junge Firma AgroIsolab fast jedem
Etikettenschwindel auf die Spur. Die Methode wurde unter der Leitung von
Prof. Hilmar Förstel im Forschungszentrum Jülich in den letzten Jahren
bis zur Marktreife optimiert.

Bei der Isotopenanalyse wird die Tatsache ausgenutzt, dass chemische
Elemente wie Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel in der
Natur in unterschiedlich schweren Varianten - in unterschiedlichen
Isotopen - vorkommen. Die Wissenschaftler ermitteln nun, welches Isotop
eines Elementes zu welchem Anteil in einer Lebensmittelprobe vorkommt:
Dieser "isotope Fingerabdruck" ist charakteristisch für eine bestimmte
Herkunftsregion. "Wir können einen Isotopen-Atlas erstellen und anhand
dieser Daten bestimmen, woher ein Produkt stammt", erklärt Markus Boner.
"Das gilt für Kartoffeln und Butter genau wie für Getreide und
Rindfleisch." Der Lebensmittelchemiker ist Entwicklungsleiter der
AgroIsolab GmbH und ehemaliger Mitarbeiter im Isotopenlabor des
Forschungszentrums Jülich.

Im April 2001 schloss das Forschungszentrum Jülich einen
Kooperationsvertrag mit der Agrosom GmbH (Echem) ab, die die in Jülich
entwickelten Methoden der Isotopenanalyse vermarkten sollte. Bereits ein
gutes Jahr später entstand daraus die AgroIsolab GmbH. Diese Ausgründung
des Isotopenlabors wurde vom Technologie-Transfer-Büro (TTB) des
Forschungszentrums begleitet. "Die AgroIsolab GmbH demonstriert den
Willen des Forschungszentrums Jülich wissenschaftliche Erkenntnisse
durch eine erfolgreiche Ausgründung in die Praxis zu überführen",
kommentiert Reinhold Wagner von TTB.

Inzwischen gehören namhafte Firmen des Lebensmittelhandels, Behörden und
Erzeugergemeinschaften zum Kundenkreis der jungen Firma, die im
Forschungszentrum Jülich ansässig ist. Durch den Kooperationspreis wird
sie sicher noch viele interessierte Unternehmen auf sich aufmerksam
machen.

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Forschungszentrum Jülich in der Helmholtz-Gemeinschaft, 05.12.2002



 



 

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